Oststeinbek. Oststeinbek. Zum 30-jährigen Jubiläum des Oststeinbeker Kulturrings holt der Verein hochkarätige Leipziger Künstler auf die Bühne.
In 30 Jahren standen im Bürgersaal Größen von der Schauspielerin Monica Bleibtreu über die Sängerin Katja Ebstein bis zum Comedian Dirk Bielefeldt (Herr Holm) auf der Bühne. Zu verdanken ist das dem Veranstaltungsbeauftragten des Kulturrings Manfred Kuchta (72), Zum Jubiläum legt er noch einmal richtig nach: Ausgewählte Künstler aus der Musikerstadt Leipzig, in der neben anderen Bach und Mendelsohn-Bartholdy wirkten, sind 2018 dabei.
Für Kuchta ist es eine Selbstverständlichkeit, dass er sich von den Akteuren vorab selbst überzeugt. „Der Funke muss überspringen“, sagt der frühere langjährige Vorsitzende. Das tat er bei dem Leipziger Duo aus Kammersänger Martin Petzold und Gitarrist Martin Hoepfner. Sie kommen zur Konzertlesung „Verstohlen geht der Mond auf“ am 16. Februar nach Oststeinbek.
250 Künstler klopfen im Jahr an
Kuchta ist bekannt in der Szene, auch wegen der herzlichen Betreuung. Bis zu 250 Künstleranfragen erhält der gelernte Groß- und Einzelhandelskaufmann im Jahr.
So stand Schauspieler Michael Trischan (aus der ARD-Serie „In aller Freundschaft“) bereits auf der Bürgersaalbühne – und wollte gar nicht mehr gehen. „Nach seiner Lesung zückte er den Terminkalender und fragte: Wann kann ich wiederkommen?“ Im November ist es so weit: Trischan gibt eine literarisch-musikalische Lesung mit dem Titel „Windeln, Pickel, Psychiatrie“.
1988 fing alles an
„Bei unserem Programm versuche ich die Mitte zu finden zwischen Kleinkunst und gehobener Unterhaltung“, sagt Kuchta. Zur „gehobenen Unterhaltung“ gehört für ihn in jedem Falle die Gruppe Calmus aus Leipzig. Die hochkarätigen Musiker spielen sonst in Konzertsälen wie der Laeiszhalle, aber nicht im Oststeinbeker Bürgersaal.
Zum Jubiläum erfüllt sich Kuchta einen Herzenswunsch, holt sie trotz der hohen Honorarforderung nach Oststeinbek: Das Quintett singt am 14. Dezember a cappella Weihnachtslieder aus aller Welt.
Vor 30 Jahren war das undenkbar: Am 14. April 1988 gründeten 21 Oststeinbeker den Kulturring mit Klaus Kugelberg als Vorsitzendem und Manfred Kuchta als Schatzmeister. Vorangegangen war ein Aufruf des damaligen Bürgervorstehers Helmut Landt, der „brachliegendes kulturelles Potenzial“ heben wollte.
„Professioneller Veranstalter"
Bereits im September 1988 lud der Verein zu ersten Veranstaltungen ein. Zu literarischen Abenden, Theateraufführungen und Konzerten. In dem Jahr entstand auch eine Volkstanzgruppe. „Von einem anfänglich etwas amateurhaften wurden wir immer mehr ein professioneller Veranstalter“, sagt Manfred Kuchta.
Er blickt heute zufrieden auf 30 Jahre Kulturring zurück. Und zeigt sich nachdenklich, was die Zukunft betrifft. Wie so oft im Ehrenamt, fehle auch beim 120 Mitglieder starken Kulturring der Nachwuchs. Die 25 aktiven Mitglieder sind um die 70 Jahre alt.
Verein droht das Aus
Kuchta selbst suchte lange einen Nachfolger, der sich im jetzigen Vorsitzenden Jürgen Finger (69) fand. Der wiederum möchte sich 2019 ein letztes Mal zur Wahl für zwei Jahre aufstellen lassen. „Sollte es keine Nachfolge geben, werden wir langsam unser Programm herunterfahren“, sagt er. „Danach müssten wir die Aufgabe wieder an die Gemeinde zurückgeben.“
Kuchtas Lebenswerk
Kuchta setzt auf eine andere Lösung, möchte sein Wissen an einen würdigen Nachfolger weitergeben: „Der Kulturring ist mein Lebenswerk.“
– Die Jubiläumshefte liegen im Rathaus und im Gasthaus Pampilo aus. Online: www.oststeinbeker-kulturring.de.