Glinde. Das Landgericht Lübeck schickt Zahnarzt Dr. Fardeen A. aus Glinde dauerhaft in die Psychiatrie. Im religiösen Wahn hatte er im Januar seine schlafende Tochter (4) und seinen sechsjährigen Sohn umgebracht.

Elias (6) und seine kleine Schwester Celine (4) hatten keine Chance. Während sie fest schliefen, schnitt ein Mann ihnen mit einem 40 Zentimeter langen Messer die Kehlen durch. Es war ihr eigener Vater, der die Kinder so bestialisch tötete.

„Eine für uns alle unfassbare Tat“, hielt Christian Singelmann, Vorsitzender Richter am Landgericht Lübeck, gestern fest. Das Gericht wies den Angeklagten auf unbestimmte Zeit in eine geschlossene Psychiatrie ein. Dr. Fardeen A. habe zum Zeitpunkt der Tat unter religiösen Wahnvorstellungen gelitten und sei nach dem Gutachten des psychiatrischen Sachverständigen komplett schuldunfähig gewesen, sagte der Richter.

Während der Urteilsbegründung saß Dr. Fardeen A. mit tief gebeugtem Kopf auf seinem Stuhl. Der Richter schilderte darin den Werdegang des gebürtigen Afghanen von einem begabten und strebsamen jungen Mann zum fanatischen Islamisten. Seit 2011 betrieb er eine eigene Praxis in Lohbrügge. Die Familie lebte eher unauffällig in Glinde. Das änderte sich jedoch, nachdem der Zahnarzt sich in seinem muslimischen Glauben radikalisierte.

Das Motiv für die Tötung der eigenen Kindern konnte das Gericht nicht klären. Seine Tochter und sein Sohn seien „entartet“ gewesen, hatte Dr. Fardeen A. gesagt. Nach seiner Auffassung hatte er mit der Bluttat am 24. Januar eine religiöse Pflicht erfüllt. „Dr. Fardeen A. ist ein unkalkulierbares Risiko“, sagte Richter Singelmann.

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