Bargteheide. Die renommierte Auszeichnung für herausragende Leistungen im und am Wasser ist auch mit einer 10.000-Euro-Prämie verbunden. Was mit dem Geld passiert.
Bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt denken die meisten vermutlich zurzeit nicht an ein erfrischendes Bad im Meer. Oder an die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der DLRG, die in ihrer knallroten Kleidung jederzeit bereit sind, Menschen vor dem Ertrinken zu bewahren. „Unsere öffentliche Wahrnehmung ist natürlich insbesondere mit dem Wasserrettungsdienst verbunden. Doch das Leistungsportfolio der DLRG Stormarn umfasst deutlich mehr – und dies das gesamte Jahr über“, sagt Hauke Wrobel, seit drei Jahren Vorsitzender der Ortsgruppe. „Wer hätte zum Beispiel vermutet, dass wir hier am Sitz in Bargteheide auch eine Rettungshunde-Staffel mit drei geprüften Mantrailing- und vier Flächensuch-Teams haben oder unsere sanitätsdienstlich ausgebildeten Mitglieder in den Katastrophenschutz und erweiterten Rettungsdienst des Kreises Stormarn integriert sind“, ergänzt der 61-Jährige. „Bei uns ist alles Teamarbeit. Deshalb lege ich auch großen Wert darauf, den mit 10.000 Euro dotierten Preis anlässlich der Gala-Veranstaltung in der Hamburger Beiersdorf-Zentrale stellvertretend für unsere Mitglieder entgegengenommen zu haben“, erklärt Hauke Wrobel.
Zahl der Ausbilder fast verdoppelt
„Die DLRG-Ortsgruppe Stormarn engagiert sich intensiv in der Schwimmausbildung und hat ihre Ausbilder-Anzahl innerhalb von lediglich drei Jahren nahezu verdoppelt. Anerkennung für ihren unermüdlichen Einsatz in der Wasserrettung und der Schwimmausbildung erhält die Gruppe durch die Verleihung des Nivea Preises für Lebensretter in der Kategorie ‚Miteinander stark‘“, hieß es in der Begründung für die Auszeichnung der Schleswig-Holsteiner. Zu den Laudatoren des Abends gehörten Schwimm-Olympiasiegerin Britta Steffen und TV-Moderatorin Annemarie Carpendale.
Die Ortsgruppe Stormarn, deren Mitglieder zu mehr als 50 Prozent 26 Jahre und jünger sind, konnte auch während der Corona-Pandemie ihr hohes „Energie-Level“ halten und neue Übungsleiter gewinnen. Aktuell sind zwölf Trainer im Bereich des Anfänger-Schwimmens und weitere acht ausgebildete Kräfte im Rettungsschwimmen tätig. Das Alter der Coaches reicht von 13 bis zu über 70 Jahren. „Wir könnten noch deutlich mehr Menschen die überlebenswichtige Schwimm-Kompetenz vermitteln, doch die freien Zeiten in den Bädern sind eben begrenzt“, berichtet Hauke Wrobel, dessen Ortsgruppe im Ahrensburger „Badlantic“, Freizeitbad Reinbek und Schönaubad Trittau unterschiedliche Kurse anbietet.
263 Menschen sind im Jahr 2023 bundesweit ertrunken
Im Rahmen der Preisverleihung wurde abermals deutlich, wie wichtig es ist, dass möglichst viele Kinder – und auch Erwachsene – das Schwimmen erlernen. Bis zum Ende des Sommers sind 2023 bundesweit 263 Menschen ertrunken – eine alarmierend hohe Zahl. Die Kooperation zwischen der globalen Kosmetik-Marke Nivea (seit 1911) und der DLRG als größte Wasserrettungs-Organisation weltweit (1,8 Millionen Mitglieder und Förderer; gegründet 1913) besteht seit mehr als 50 Jahren; sie zählt damit zu den längsten und erfolgreichsten Sponsoring-Aktivitäten in Europa. Auch die DLRG-Ortsgruppe Stormarn konnte in der Vergangenheit bereits von der Kooperation profitieren: Ein rotes Rettungsboot aus dem Fuhrpark trägt den geschmeidigen Namen „Nivea 144“. vdg