Bargteheide. Klaus Lage gibt am 6. Oktober Konzert in Bargteheide. Im Interview verrät er, ob er seinen großen Hit heute noch hören kann.

Mutmaßlich tausende Paare tanzten auf ihrer Hochzeit zu Klaus Lages Evergreen „1000 und 1 Nacht“. Am Freitag, 6. Oktober, kommt er mit seinem Musikerkollegen Bo Heart ins Kleine Theater nach Bargteheide. Er singt Lieder aus seiner über 40 Jahre andauernden Karriere bis hin zu Stücken vom aktuellen Album, das das Duo zurzeit aufnimmt. Worauf Besucher des Konzertes sich freuen können und ob er seinen Hit von damals noch immer gerne spielt, hat er im Gespräch mit unserer Redaktion verraten.

Herr Lage, Sie haben in den 1980er-Jahren mit „1000 und 1 Nacht“ Musikgeschichte geschrieben. Können Sie den Song heute noch hören?

Ich spiele den Titel natürlich auch heute noch, er gehört zu meinem Repertoire und auch zu mir. Der Song ist zwar mein kommerziell erfolgreichster und sicherlich auch der bekannteste, aber bei Weitem nicht mein einziger Hit. Ich habe ja noch jede Menge andere Musik gemacht.

Nervt es Sie, dass Journalisten Sie trotzdem immer nur nach diesem Hit fragen?

Ja (lacht).

Wie hat sich Ihr musikalischer Stil in den vergangenen Jahrzehnten verändert?

Ich würde gar nicht unbedingt sagen, dass mein Stil sich verändert hat. Ich habe immer noch die gleichen Wurzeln, die liegen im Blues, Rock, Jazz und Pop. Ich habe mich nie auf einen Stil festgelegt, sondern viel ausprobiert und das finde ich auch wichtig, damit es nicht langweilig wird.

Sie haben einmal in einem Interview gesagt, dass Ihr Publikum aus den 80ern mitgewachsen ist, sie also weniger vor ganz jungen Zuschauern spielen. Wünschen Sie sich, mit Ihrer Musik mehr junge Leute zu erreichen?

Für mich spielt es keine Rolle, wie alt mein Publikum ist. Natürlich sind einige aus meiner Altersklasse dabei, die meine Musik schon lange verfolgen. Aber es sind auch immer wieder Jüngere dabei.

Klaus Lage: Vom Sozialarbeiter zum Musiker

Klaus Lage wird 1950 in Soltau geboren. Nach der Schule beginnt er eine kaufmännische Ausbildung und zieht in den 1970er Jahren nach Berlin, wo er sich zum Erzieher und Sozialarbeiter ausbilden lässt und in einem Kinderheim arbeitet. Seine Karriere als Musiker beginnt Mitte der 1970er-Jahre, als er mit seinem „Berliner Rockensemble“ in den Rock- und Blues-Clubs der Hauptstadt spielt.

Klaus Lage veröffentlicht erste Alben, bevor ihm 1984 mit „1000 und 1 Nacht (Zoom)“ der Durchbruch gelingt. Es folgen Hits wie „Faust auf Faust“, „Monopoli“, „Mit meinen Augen“ oder „Weil Du anders bist“. 1995 und 1996 macht er einen Ausflug in die Welt der Musicals: Klaus Lage spielt in dem Musical „Stars“ am Theater Nordhausen die Hauptrolle.

Kurz danach folgt ein weiterer Meilenstein seiner Karriere: Im Auftrag der Walt Disney Studios übersetzt und interpretiert Klaus Lage Randy Newmans Songs für Toy Story, den ersten komplett computeranimierten Spielfilm der Filmgeschichte.

Seit vielen Jahren steht er mit seinem langjährigen Bandkollegen und Freund Bo Heart auf der Bühne. 1999 erscheint das Album „Live zu zweit“, ein Konzert-Mitschnitt des Duo-Programms. Viele weitere Alben folgen. 2018 veröffentlicht er auf seiner Platte „Das Big Band Projekt“ seine Songs in Big-Bang-Arrangements. Sein neuestes Album erschien 2022 unter dem Titel „Je wahrer die Liebe“.

Bevor Sie als Musiker Karriere machten, haben Sie eine kaufmännische Ausbildung begonnen, zum Erzieher und Sozialarbeiter umgeschult und in einem Kinderheim gearbeitet. Fragen Sie sich manchmal, wie Ihr Leben gewesen wäre, wenn Sie im pädagogischen Bereich geblieben wären?

Natürlich. In stillen Stunden denkt man über alles Mögliche nach. Aber es ist ja nun einmal anders gekommen und das ist auch gut so. Alles hat seinen Platz und seine Zeit. Ich hätte sicherlich auch kein schlechtes Leben gehabt, wenn ich Erzieher oder Sozialarbeiter geblieben wäre. Das sind beides ehrenwerte Berufe.

Nun sind Sie aber Musiker geworden. Was ist für Sie das Schönste an dem Beruf?

Live auf der Bühne zu stehen. Alben zu produzieren macht auch viel Spaß, aber das beste von allem ist vor Leuten zu spielen, die mitmachen und Spaß haben. Dafür bin ich Musiker geworden. Eine Platte kann ich immer wieder aufnehmen, aber das Konzert in Bargteheide wird es so nicht noch einmal geben.

Apropos: Sie spielen am Freitag, 6. Oktober, im Kleinen Theater in Bargteheide. Worauf können Besucherinnen und Besucher sich freuen?

Auf ein intensives und unterhaltsames Konzert, auf ein Klavier und eine Stimme, auf das Beste aus den vergangenen Jahrzehnten.

Und worauf freuen Sie sich?

Ich freue mich auf Bargteheide und vor allem auf die Location, das Kleine Theater. Durch Bargteheide bin ich sicherlich schon einmal durchgefahren, aber für eine längere Zeit war ich noch nicht da. Wenn die Zeit dafür da ist, werde ich sicherlich einen Kaffee trinken gehen und mir die Stadt ansehen. Daran bin ich immer interessiert.

Das Konzert findet am Freitag, 6. Oktober, 20 Uhr, im Kleinen Theater (Hamburger Straße 3) in Bargteheide statt. Karten kosten im Vorverkauf 37 (ermäßigt 35) und an der Abendkasse 42 (ermäßigt 40) Euro. Sie sind online unter www.kleines-theater-bargteheide.de und an folgenden Vorverkaufsstellen erhältlich: in Bargteheide im Kulturservicebüro des Kleinen Theaters (Hamburger Straße 3), in der Arkaden-Buchhandlung (Bahnhofstraße 5), in der Bargteheide Buchhandlung (Rathausstraße 25), in Ahrensburg in der Buchhandlung Stojan (Hagener Allee 3a) und in Bad Oldesloe im Kultur- und Bildungszentrum (Beer-Yaacov-Weg 1).