Braak. Das große Mühlenfest wird erstmals zweigeteilt zelebriert. Worauf sich kleine und große Besucher freuen dürfen.
Sonne und Wind, das wünschen sich nicht nur passionierte Segler. „Was gibt es Schöneres, als wenn die Flügel einer alten Mühle den Wind fangen und sich im gleißenden Sonnenlicht drehen“, sagt Tim Lessau. Für den 34 Jahre alten Chef der Braaker Mühle wäre dieses klassische Ambiente das perfekte Setting für das große Mühlenfest am kommenden Pfingstwochenende. In diesem Jahr wird es erstmals zweigeteilt zelebriert. Los geht es bereits am Pfingstsonntag, 28. Mai, ab 18 Uhr mit einer abendlichen Mühlensause. Am Pfingstmontag, 29. Mai, ist dann von 10 bis 17 Uhr Familientag, ein Vergnügen für kleine und große Gäste.
Galerieholländerin hat elf Meter lange Flügel
Für das 1859 von Carl-Heinrich-Christoph Lessau gegründete Familienunternehmen in sechster Generation ist es seit mehr als 20 Jahren eine Selbstverständlichkeit, sich am Deutschen Mühlentag zu beteiligen. „Er ist der perfekte Anlass, unser Wahrzeichen gebührend zu feiern“, sagt Lessau, der die Bäckerei mit 26 Filialen seit 2014 leitet und inzwischen zu den gefragtesten Brotsommeliers des Landes zählt.
Die achteckige Galerieholländerin mit ihren elf Meter langen Flügeln ist schon seit 1859 im Besitz der Lessaus und wird seitdem gehegt und gepflegt. „Im nächsten Jahr existiert sie 165 Jahre. Sie ist für uns das produktive Kernstück des Unternehmens, um das sich im Wortsinn alles dreht, ist Namensgeber unserer Backstube und damit identitätsstiftend im besten Sinne“, sagt Lessau.
Hier wird Korn gemahlen wie vor 150 Jahren
Majestätisch thront die Mühle inmitten von Feldern am südlichen Ortsrand von Braak. Zu ihren Füßen haben die Lessaus die Produktionshallen der Bäckerei über die Jahre erweitert und modernisiert, um ihre Kunden an mehr als 20 Standorten täglich mit frischem Backwerk versorgen zu können. Die trutzige Mühle selbst beherbergt inzwischen auch einen Hofladen, ein Café und einen Konferenzraum. In dem Besucher viel von dem aufsaugen können, was das Tagwerk eines Müllers so besonders macht.
Denn die Braaker Mühle ist alles andere als nur Showobjekt und schmückendes Accessoires von Feierlichkeiten wie dem Mühlenfest. In ihr wird tatsächlich noch immer so Korn gemahlen, wie vor 150 Jahren. „Egal ob Weizen, Roggen oder Dinkel – das klassische Mahlen verleiht gerade unseren Vollkornprodukten einen edlen Geschmack. Sie sind reich an Vitaminen, Ballast- und Mineralstoffen“, sagt Tim Lessau.
Stippvisiten in Bäckerei und Konditorei möglich
Wie genau das funktioniert, kann an beiden Tagen des Mühlenfestes aus nächster Nähe beobachtet werden. Am Pfingstsonntag leitet Seniorchef Joachim Lessau die Führung durch das wuchtige Mahlwerk, am Pfingstmontag übernehmen das verschiedene Mitglieder des Mühlenvereins. Neugierige können sich am Sonntag bei Rundgängen in kleinen Gruppen erstmals auch exklusive Einblicke in den laufenden Betrieb der Bäckerei und der Konditorei verschaffen.
Ab 20 Uhr sorgen dann die Tonados für eine steife Brise unter der Mühle. Die Anfang der 1960er-Jahre in Dithmarschen gegründete Band hat nach diversen Umbesetzungen vor 13 Jahren zwar das „r“ aus dem Namen getilgt, aber nichts von ihrem mitreißenden Sound eingebüßt, der noch immer für beste Stimmung und Tanzlust auf jeder Party sorgt.
Erster Franzbrötchen-Likör an der Cocktailbar
Drumherum laden schon am Sonntag verschiedene Stände zum Verweilen ein. Neben allerlei Köstlichkeiten aus der Mühlenbäckerei wird das zünftige Müllersandwich ebenso wenig fehlen wie der vollmundige Mühlenburger. Zum Nachspülen lädt das das junge Korn-Startup Nork an eine Cocktailbar der etwas anderen Art ein, wo unter anderem der erste Franzbrötchen-Likör der Welt verkostet werden kann.
Der Pfingstmontag steht dann unter dem Motto „Wir backen uns die Welt, wie sie uns gefällt“ ganz im Zeichen der Familien. Während sich die kleinen Gäste beim Brötchenbacken versuchen und beim Kuchenverzieren kreativ ausleben können, dürfen sich die Großen an Bienenstich, Butterkuchen und Torten wagen.
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Überschüssige Energien können Kinder auf einer Hüpfburg und einem Fußballfeld abbauen, außerdem lockt ein echter Traktor zum Probesitzen. Für die Kreativen unter den Drei- bis Zwölfjährigen wird erneut der Braaker-Mühle-Malwettbewerb angeboten, bei dem es vor allem darum geht, die schönste Mühle zu malen.
„Das Mühlenfest ist für uns jedes Jahr aufs Neue ein echtes Highlight, dem alle Mitarbeiter förmlich entgegenfiebern“, sagt Tim Lessau. Seit Wochen werde das Pfingstwochenende geplant, um den Besuchern eine unterhaltsame Veranstaltung bieten zu können. „Nun muss eigentlich nur noch das Wetter mitspielen“, sagt Lessau, gibt sich aber betont entspannt: „Bislang hat es uns ja noch nie im Stich gelassen.“
Mühlenfest in Braak So., 28.5., 18 bis 2 Uhr, und Mo., 29.5., 10 bis 17 Uhr, Braaker Mühle 7. Eintritt Sonntag: 12,50 Euro im Vvk/Abendkasse 15 Euro (Eintritt für Montag inkl.). Eintritt Montag: Erwachsene 3 Euro/Kinder von 6 bis 12 J. 1 Euro. Vorverkauf über alle Filialen der Mühle oder im Onlineshop über www.braaker-muehle.de