Stapelfeld. Organisation kann den Betrieb weiterführen. Vorstandschefin Susanne Stricker macht nun doch weiter. Danach sah es lange nicht aus.

Rund 700 Mitglieder zählen die Schwimmfreunde Stapelfeld. Um den Fortbestand des Vereins wurde lange gebangt. Wie berichtet, konnte der Vorsitzenden-Posten auf der Jahreshauptversammlung im September 2021 nicht neu besetzt werden. Amtsinhaberin Susanne Stricker und ihre Stellvertreterin machten nur kommissarisch weiter. Eine Lösung musste jetzt gefunden werden, andernfalls wäre die Organisation handlungsunfähig gewesen und hätte den Betrieb einstellen müssen. Auf den letzten Drücker hat es geklappt. Stricker erklärte sich jetzt doch bereit, die Position für die kommenden zwei Jahre zu bekleiden – und wurde gewählt.

Die Vereinschefin war für diese Redaktion nicht erreichbar. Über ihren Sinneswandel und die Motivation des neuen Vorstands gab jedoch Kassenwart Jens Liebing Auskunft, der dem dreiköpfigen Gremium angehört. Besetzt ist auch das Schriftführeramt. Er sagt: „Letzten Endes haben wir uns für das Wohl der Mitglieder entschieden.“

Wegen der Corona-Pandemie fielen Kurse aus

Die Corona-Pandemie hatte dem 1980 gegründeten Verein arg zugesetzt. Kurse fielen wegen der wiederholten Hallenschließung aus, dadurch wurden weniger Einnahmen generiert. Stricker sprach im vergangenen Dezember mit Blick auf die Geschehnisse seit dem ersten Quartal 2020 „von der schlimmsten Zeit meines Lebens“. Sie sei angespuckt und von Mitgliedern bepöbelt worden. Ihr Eindruck war, dass einige die Vorsitzende für die Situation verantwortlich machen. Deshalb wollte sie nach 18 Jahren an der Spitze der Schwimmfreunde die Reißleine ziehen.

Die Schwimmhalle befindet sich auf dem Gelände der Müllverbrennungsanlage (MVA), ist mehr als 40 Jahre alt. Teile des Gebäudes sind im Eigentum der Kommune, die wiederum einen Kontrakt mit MVA-Betreiber EEW Energy from Waste hat. Das Unternehmen steuert jedes Jahr vertraglich zugesicherte 10.000 Euro zur Instandhaltung bei, hat von 2019 bis Ende 2021 jedoch wegen des Sanierungsstaus mehr als 60.000 Euro gezahlt.

Mitgliedsbeiträge für Erwachsene wurden erhöht

Für bestimmte Neuerungen wie zum Beispiel am Dach ist der Verein zuständig. Er hatte wegen der Pandemie die Rücklagen nahezu aufgebraucht. Mehr als 30 Angestellte in Teilzeit sind für Technik und Reinigung zuständig, darunter viele Rentner. Inzwischen wurden die Beiträge für Erwachsene angehoben. Stapelfelder zahlen jetzt 140 statt 120 Euro pro Jahr, Auswärtige 170 und damit ebenfalls 20 Euro mehr. Das Hallenbad wird auch von Zoll, Feuerwehr und der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) genutzt.