Zu wenig Anreize für private Betreiber von PV-Anlagen Eine kraftvolle Energiewende, die ihren Namen verdient, sieht anders aus.
Wenn die Bundesregierung jetzt ankündigt, dass sie steuerliche Hürden für private Betreiber abbauen will, ist das sicher ein erster Schritt in die richtige Richtung, um für mehr Gerechtigkeit auf dem Strommarkt zu sorgen. Wer sich für ein eigenes Solarkraftwerk auf dem Dach entschieden hat, sah sich bisher mit einem fiskalischen Wust konfrontiert, der abschreckender kaum sein könnte.
Höhere Einspeisevergütung reicht nicht
Zumal richtig Geld in die Hand nehmen muss, wer sich eine leistungsfähige Fotovoltaikanlage anschaffen will. Dass es hier bislang keine ernstzunehmende Förderung gibt, wird viele potenzielle Betreiber weiter abwarten lassen. Die (komplizierte) Rückerstattung der Mehrwertsteuer ist bei Kosten von mehr als 30.000 Euro nur ein schwacher Trost. Da genießen die großen Energieversorger ganz andere Möglichkeiten, um ihre Investitionen steuerlich abzuschreiben.
Dafür können sich mutigen Privatbetreiber künftig wenigstens auf eine höhere Einspeisevergütung freuen. Der nachgerade lächerliche Ertrag von 6,24 Cent pro Kilowattstunde steigt für Anlagen bis 10 Kilowatt-Peak bei einer Teileinspeisung ins öffentliche Netz auf 8,2 Cent, bei einer Volleinspeisung auf 13 Cent.
Kosten für Strombezug sind viel zu hoch
Das klingt für sich genommen positiv. Die Vergütung steht aber nach wie vor in keinem Verhältnis zum Preis, den Privatbetreiber zahlen müssen, wenn sie im Herbst und Winter fehlenden Strom von ihrem Versorger beziehen müssen, der sie momentan mindestens 37,14 Cent kostet.
Ob die avisierten Verbesserungen tatsächlich mehr Menschen zu eigenen PV-Anlagen animiert, bleibt abzuwarten. Eine kraftvolle Energiewende, die ihren Namen auch verdient, sieht anders aus.