Ahrensburg. Die Entscheidung kommt überraschend – und hat berufliche Gründe.

Ali Haydar Mercan, Fraktionsvorsitzender der Linken in der Ahrensburger Stadtverordnetenversammlung, hat überraschend seinen Rücktritt erklärt. Zum 31. August wird er sein Mandat niederlegen und den Fraktionsvorsitz abgeben. Auch für den Landesvorstand der Linken in Schleswig-Holstein wird er nicht erneut antreten. Ob er aus dem Gremium vorzeitig zurücktreten wird, stehe noch nicht fest.

Die Entscheidung hat berufliche Gründe: Der 26-Jährige wird ab Herbst eine Hochschule in Frankfurt/Main besuchen und seinen Wohnsitz in Schleswig-Holstein aufgeben. An der Europäischen Akademie der Arbeit wird er „Internationale Arbeitsbeziehungen“ studieren – für Mercan ein langgehegter Traum. In elf Monaten werden dort deutsches und europäisches Arbeitsrecht, Fragen der Sozialpolitik sowie der Mitbestimmung und Gleichbehandlung im Betrieb behandelt.

Ganz aufgeben will Mercan die Politik nicht

Mercan betreibt Politik, seitdem er 15 Jahre alt ist. Sein Leben habe er immer drumherum geplant, so der Ahrensburger. Nun sei der Zeitpunkt gekommen, mal an sich selbst und seine Weiterbildung zu denken.

Doch ganz aufgeben will er die Politik nicht – im Gegenteil. Er habe in seinem Leben „immer irgendwie mit Politik zu tun gehabt, und das hört auch nicht auf“, so der baldige Student. Sein Ziel ist es, nach dem Hochschulabschluss hauptberuflich gewerkschaftliche und politische Arbeit zu leisten. Auch die Linke verlässt er nicht. Dass er Mitglied der Partei bleibt, ist ihm besonders wichtig zu betonen – denn „die Linke wird gebraucht“.