Elmenhorst. Einwohner fordern mehr Sicherheit auf kurviger und viel befahrener Kreisstraße nach Sülfeld. ADFC unterstützt das Anliegen.

Mehr als 100 Radfahrer haben in Elmenhorst für einen sicheren Radweg in Richtung Sülfeld demonstriert. Obwohl die kurvige Kreisstraße 110 für die Radler alles andere als sicher ist, gibt es erst ab der Grenze zum Kreis Segeberg einen Rad- und Fußgängerweg. „Seit 35 Jahren ist dieser Lückenschluss bei uns im Ort Thema“, sagt Bürgermeister Norbert Ohl (Wählergemeinschaft UBE). „Unser Ziel ist es, auf die Dringlichkeit hinzuweisen und die Priorität für die Radstrategie 2030 hochzustufen.“

Die nur fünf Meter breite und von Linden gesäumte Straße zwischen der B 75 und der B 432 nach Bad Segeberg ist viel befahren – auch von Lastwagen und Treckern. Abgefahrene Spiegel seien keine Seltenheit, betont Annelie Helms, die zusammen mit Henning Fründ die Fahrraddemo initiiert hatte. „Die Strecke ist sogar offiziell als Schulweg ausgewiesen“, sagt Helms. „Wenn die Kinder jedoch auf dem Grasstreifen auf den Bus warten, ist das gefährlich, da breite Fahrzeuge einander ausweichen müssen.“

ADFC sieht erhebliche Lücken zwischen vielen Orten

Zugewucherte Wege, fehlende Ausschilderung, mangelhafter Belag und störende Umlaufsperren auf Wirtschaftswegen – geht es um die Radwege im Kreisgebiet, sei die Beschwerdeliste lang, sagt Jürgen Griebel, Sprecher des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) in Stormarn.

„Wir setzen uns für sichere Radwege ein, insbesondere dort, wo die Geschwindigkeitsbeschränkungen aufgehoben sind. Man kann zwar mit der Verwaltung reden. Ob sich an der Situation jedoch etwas ändert, ist die andere Frage.“ Er selbst habe sich noch nicht getraut, die Strecke zwischen Elmenhorst und Sülfeld mit dem Rad zu fahren.

Bürgermeister kündigt weitere Demonstrationen an

Um Lückenschlüsse zwischen Ortschaften und Kreisen gehe es auch bei der Arbeitsgruppe, die kürzlich ins Leben gerufen worden sei. „Stormarn hat einen erheblichen Nachholbedarf“, sagt Griebel. An Verbesserungen wolle der ADFC aktiv mitwirken.

Die Gemeinde hofft nun, Gehör beim Kreis zu bekommen und in das im Plan befindliche Radwegekonzept einbezogen zu werden. Gemäß der Radstrategie des Landes sollen Fahrräder bis 2030 ein Drittel des Verkehrs ausmachen. Elmenhorst möchte seinen Anteil beitragen und beteiligt sich in diesem Jahr zum ersten Mal am Stadtradeln-Wettbewerb. „Wir sind gewillt, die Fahrradmobilität in unserer Gemeinde zu erhöhen“, sagt Norbert Ohl. „Um die Bedingungen anzupassen, werden wir die Aktion der Fahrraddemo sicherlich wiederholen.“