Lütjensee. Zwei Fahrzeuge fahren von Lütjensee aus mit Werkzeug und Ausrüstung Richtung polnische Grenze. So viel Geld kam für Aktion zusammen.
Am Donnerstag sind vier Stormarner mit einem Löschfahrzeug und einem Sprinter von Lütjensee aus in Richtung Ukraine aufgebrochen. Sie wollen das Feuerwehrauto, das wie der Begleitwagen bis unters Dach mit Werkzeug und Ausrüstung beladen ist, samt Hilfsgüter an der polnischen Grenze ukrainischen Offizieren übergeben. Das Ganze ist ein Projekt des Lions Clubs Stormarn.
Serviceclub macht aus der Idee größeres Projekt
Initiiert hat es eine junge Lütjenseerin: Mara Nowak (18) ist zwar kein Mitglied des Serviceclubs, ihr Vater Bernd Nowak engagiert sich jedoch beim Lions Club Hahnheide und der Freiwilligen Feuerwehr Lütjensee. Mara Nowak sagt: „Wir haben die Idee gemeinsam entwickelt.“ Beide bilden mit Clemens Gause, Vorsitzender des Lions Clubs Stormarn, und Henning Witthoefft von den Lions Hahnheide das Fahrerteam.
Laut Gause wollen die Lions nicht nur Güter, sondern auch ein Statement transportieren. Er sagt: „Mit dem Fahrzeug wollen wir ein Zeichen setzen für Frieden in Europa.“ Er halte Waffenlieferungen für gefährlich, so Gause.
Sechs Stormarner Lions Clubs haben sich beteiligt
Anne-Marie van Oosterum vom Lions Club Bargteheide sagt: „Es fehlt wegen des Krieges derzeit in der Ukraine nicht nur an Hilfsgütern, sondern auch an Rettungs- und Feuerwehrfahrzeugen.“ Der Bargteheider Lions Club hat sich ebenso wie die anderen fünf in Stormarn an dem Projekt beteiligt. Mit finanzieller Unterstützung der Mitglieder und weiteren Aktionen, beispielsweise vor den Famila-Märkten in Trittau und Ahrensburg, bei denen weitere Spenden gesammelt werden konnten.
Nach Schätzungen von Gause kamen auf diese Weise etwa 40.000 Euro zusammen. Das Löschfahrzeug habe rund 15.500 Euro gekostet. Mara Nowak: „Bei den Hilfsgütern haben wir uns auf den Bereich Bergung und Rettung konzentriert.“
Konvoi nimmt Kurs auf polnisch-ukrainische Grenze
Nach der Ankunft in Berlin geht es für das Team weiter nach Falkensee in Brandenburg. Dort schließt es sich einem Konvoi des Deutschen Feuerwehrverbands von etwa 50 Fahrzeugen an. Am Donnerstag twitterte der Verband: „Palettenweise materielle Hilfe für die ukrainischen Feuerwehrangehörigen macht sich auf den Weg in die #Ukraine.“ Welches Material beschafft worden sei, habe der Fachverband der deutschen Feuerwehren mit Vertretern des staatlichen Dienstes der Ukraine für Notfallsituationen abgestimmt.
Beim Start in Lütjensee waren auch Bürgermeisterin Ulrike Stentzler und Schleswig-Holsteins Justizminister Claus Christian Claussen (beide CDU) dabei. Stenzler sagt: „Die Gemeinde Lütjensee unterstützt die Aktion von Herzen.“ Am Sonntag will das Team zurück sein.