Siek. Bündnis sammelt Unterschriften gegen Erweiterung von Gewerbegebiet. Der erste Anlauf war an Ablehnung durch Behörde gescheitert.

Die Gegner der geplanten Erweiterung des Gewerbegebiets Bültbek in Siek haben erneut das Quorum für einen Bürgerentscheid erreicht. „Innerhalb kürzester Zeit ist es unseren Unterstützerinnen und Unterstützern gelungen, ein weiteres Mal ausreichend Unterschriften zu sammeln“, sagt Sven Hansen, Ortsvorsitzender der Grünen und einer der Sprecher der Initiative „Keine Erweiterung Bültbek-Süd“. Demnach kamen bis Donnerstagabend 208 Signaturen zusammen.

Initiative erreicht auch im zweiten Anlauf genug Unterschriften gegen Gewerbegebiet

In der 2500-Einwohner-Gemeinde Siek liegt die Hürde, um einen Bürgerentscheid herbeizuführen, bei zehn Prozent der Wahlberechtigten. Mindestens 199 Personen über 16 Jahre müssen eine Initiative folglich unterstützen, um sie zum Erfolg zu führen. Für die Gegner der Gewerbegebietserweiterung ist es bereits der zweite Anlauf. Ende Februar hatte das Bündnis, an dessen Spitze neben Hansen der FDP-Gemeindevertreter Ekkehard Heinbockel und Hans-Heinrich Just, Mitglied im Vorstand des Grünen-Ortsverbands, stehen, 344 Unterschriften gegen das Projekt beim Amt Siek zur Prüfung eingereicht.

Doch die Kommunalaufsicht des Kreises Stormarn beanstandete formale Fehler in der Formulierung der Fragestellung und erklärte das Begehren für ungültig. Die Initiative kündigte daraufhin einen neuen Anlauf mit angepasster Formulierung an. Dabei konnte das Bündnis offenbar erneut zahlreiche Unterstützer mobilisieren. Die notwendigen Unterschriften kamen laut Hansen innerhalb von nur zwölf Tagen zusammen.

Autoteile-Hersteller möchte expandieren und plant ein Transport-Museum

Die Gruppe möchte verhindern, dass das Gewerbegebiet Bültbek um vier Hektar nach Süden erweitert wird. Das Unternehmen ATG Autotechnik, das bereits in Siek ansässig ist, möchte dort seinen Standort um weitere Produktionshallen und ein Verwaltungsgebäude erweitern. Außerdem plant die Firma ein Transport-Museum mit Gas­tronomie und Flächen für Start-ups.

Die Sieker Gemeindevertretung steht mehrheitlich hinter dem Vorhaben und hat der Aufstellung eines Bebauungsplanes für die Fläche bereits grünes Licht gegeben. Bürgermeister Andreas Bitzer (CDU) argumentiert, dass die Gemeinde Unternehmen Wachstumsper­spektiven bieten müsse, um sie im Ort zu halten. Die Gegner des Projektes lehnen eine weitere Flächenversiegelung ab und fürchten zudem negative Folgen für das dörfliche Ortsbild sowie eine drastische Verkehrszunahme.

Das Ziel bleibt Abstimmung parallel zur Landtagswahl am 8. Mai

Ziel des Bürgerentscheids ist es deshalb, den Aufstellungsbeschluss für den neuen B-Plan wieder aufheben zu lassen und damit das Vorhaben zu stoppen. „In den nächsten Tagen werden wir weitere Unterschriften sammeln, bevor wir die Listen in der kommenden Woche an das Amt Siek für eine erneute Prüfung durch die Kommunalaufsicht übergeben werden“, sagt Hansen. Ziel der Initiatoren bleibt, sofern die Behörde diesmal grünes Licht gibt, weiterhin ein Bürgerentscheid über das Projekt am 8. Mai, parallel zur Landtagswahl.