Grönwohld. Kommt der 24-Stunden-Shop doch nicht? Potenzielle Teilhaber haben erst die Hälfte der 300 benötigten Anteile gezeichnet.

Seit Anfang Februar läuft in der kleinen Gemeinde Grönwohld im Amt Trittau die Werbekampagne für die Niederlassung eines 24-Stunden-Shops des genossenschaftlich organisierten Anbieters Tante Enso. Damit der neue Dorfladen in Grönwohld Wirklichkeit wird, müssen sich bis Ende März 300 Teilhaber finden, die Anteile für jeweils 100 Euro zeichnen. Von dieser Marke ist Grönwohld momentan aber noch ein gutes Stück entfernt.

Gemeindevertretung hat das Projekt mehrheitlich befürwortet

Nach der jüngsten Datenaktualisierung von Mittwoch, 9. März, sind bislang 131 gültige Teilhaberanträge mit 150 Anteilen eingegangen, die bereits bezahlt sind. 39 weitere Teilhaberanträge mit weiteren 49 Anteilen liegen zwar vor, sind wegen fehlender Unterlagen oder Einzahlungen aber noch nicht gültig.

Die Gemeindevertretung hatte das Projekt mehrheitlich befürwortet. Seit 9. Februar wird es auf verschiedene Weise beworben, unter anderem mit Plakaten und Flyern. „Noch scheint die Idee unter den Grönwohldern aber nicht so recht zu zünden“, sagt Bürgermeister Ralf Breisacher, der sich sogar in einem Bürgerbrief an die 1500 Einwohner des Dorfes für den Nachfolger der jüngst geschlossenen Edeka-Filiale einsetzte.

Für den 23. März ist eine Info-Veranstaltung geplant

„Mit dem Konzept der Firma Tante Enso könnte es gelingen, in Grönwohld die Idee eines Tante-Emma-Ladens mit den Vorzügen eines Online-Supermarkts zu vereinen“, heißt es in dem betreffenden Rundschreiben. Außerhalb der Öffnungszeiten des Shops könnten sich die Kunden mittels eines Card-Systems Zutritt verschaffen und sich auch dann mit den gewünschten Waren versorgen.

Kaufmannsfamilie Evers hatte ihr Geschäft Ende Januar nach 93 Jahren aufgegeben

Wie bereits berichtet, hatte die Kaufmannsfamilie Evers Ende Januar dieses Jahres ihr traditionsreiches und beliebtes Geschäft in der Poststraße nach 93 Jahren aufgegeben. Damit ist die Nahversorgung mit Waren des täglichen Bedarfs nun deutlich schwieriger geworden. Vor allem für ältere und weniger mobile Bewohner des Ortes.

„Anscheinend haben sich aber doch schon viele Grönwohlder umgestellt und versorgen sich jetzt in Trittau, das ja keine drei Kilometer entfernt ist“, sagt Ralf Breisacher. Mit sechs Supermärkten und Discountern verschiedener Handelsketten sei dort die Auswahl so riesig, dass die Etablierung eines Tante-Enso-Ladens in Grönwohld wohl weniger attraktiv erscheine. Dennoch soll über die Vorzüge des alternativen 24-Stunden-Shops in einer Veranstaltung am 23. März um 19 Uhr in der Sporthalle noch einmal ausführlich informiert und die Kampagne ab 18. März auf Nachbargemeinden wie Lienau ausgedehnt werden.