Kiel/Bad Oldesloe. Von Montag an gelten strengere Regeln: Drei Tests pro Woche, Kohortenprinzip in Grundschulen, Singen und Sport untersagt.

Am kommenden Montag startet auch in Schleswig-Holstein wieder die Schule. Und es bleibt dabei: Die Schülerinnen und Schüler werden in Präsenz unterrichtet. Das bekräftigte Bildungsministerin Karin Prien am Donnerstag. Sie kündigte aber strengere Regeln an, um die Ausbreitung der Omikron-Variante zu bremsen.

Prien: „Schülerinnen und Schüler brauchen Kontinuität und Normalität“

„Jetzt geht es darum, auch angesichts des aktuellen Infektionsgeschehen ein vorsichtiges Ankommen in Schulen möglich zu machen“, so die Ministerin. „Auch jetzt ist es wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler Kontinuität und Normalität erfahren. Das haben sie in den Gesprächen, die ich mit den Landesschülervertretungen geführt habe, auch noch einmal betont.“ Eltern und Verbände hätten ebenfalls für den Präsenzunterricht votiert. Prien betonte: „Wir beobachten die Entwicklung der Pandemie sehr engmaschig, besprechen uns regelmäßig mit unserem wissenschaftlichen Beirat und richten danach unsere Entscheidungen aus.“

Die strengeren Regeln gelten zunächst für zwei Wochen

Um dem aktuellen Infektionsgeschehen angemessen zu begegnen, gelten vom 10. Januar an neben den bewährten Schutzkonzepten zunächst für die kommenden zwei Wochen zusätzliche Schutzmaßnahmen: Erhöhung der Testfrequenz auf dreimal wöchentlich. Ausdrücklich werden auch alle Geimpften und Genesenen gebeten, sich ab sofort freiwillig testen zu lassen. Die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung gilt für alle Schularten und Jahrgänge, an Grundschulen und Förderzentren zudem wieder das Kohortenprinzip. Kohorten sind möglichst klein zu halten. Sie können bei klassenübergreifendem Unterricht oder zur Umsetzung von Ganztags- und Betreuungsangeboten aber mehrere Lerngruppen oder sogar Jahrgänge umfassen. Alle außerunterrichtlichen Angebote werden bis zum 23. Januar ausgesetzt, gleiches gilt für den Sportunterricht. Singen und das Musizieren mit Blasinstrumenten sind ebenfalls nicht gestattet.

Jusos fordern Distanzunterricht

Kritik kommt von den Jusus. Deren Landesvorsitzender Kianusch Stender sagt: „Die Ministerin hält es weiterhin nicht für nötig, Schülerinnen und Schüler im Land ausreichend zu schützen. Stand heute gibt es fünf Kreise und Städte im Land, die eine Inzidenz über 500 haben. Wir brauchen jetzt einen gut organisierten Distanzunterricht, um die Omikron-Welle zu brechen.“