Bargteheide. Filmprogramm im Kleinen Theater Bargteheide läuft wie geplant weiter. Bühnenvorstellungen für Januar abgesagt.
Zu den landestypischen Dingen zählen die jeweilige Kultur und die spezifischen Aromen der Küche. Sie sind gut geeignet, um Erinnerungen an den letzten Aufenthalt wachzurufen oder Appetit auf neue Urlaubserlebnisse zu machen. Diesen Umstand macht sich das Kino im Kleinen Theater Bargteheide für ein Projekt mit dem Restaurant Papillon zunutze. Der Auftakt der cineastisch-kulinarischen Länderreihe ist am Sonnabend, 15. Januar (18 Uhr). Die Zahl der Gäste ist auf 50 begrenzt.
Am ersten Abend dreht sich alles um Frankreich
Am ersten Abend geht die Reise nach Frankreich. Bei der Wahl des Landes musste Alexander Fricke, Koch des ebenfalls unter dem Dach des Theaters beheimateten Restaurants, nicht lang überlegen. Sein Vorschlag fiel bei Kinovorstand Norbert Ohl auf fruchtbaren Boden. Ohl erläutert, warum: „Das passte perfekt, denn mein absoluter Lieblingsfilm ist der französische Thriller ,Diva‘.“ Er selbst habe ihn mehr als 20-mal gesehen. Für die Qualität des Films spreche zudem, dass es der einzige sei, der in einem Hamburger Programmkino über zehn Jahre gelaufen sei. „Er ist sehr spannend“, sagt Ohl. „Es geht um eine Opernarie, eine Diva und ein Verbrechen, das damit verwoben wird.“ Das Besondere sei zum einen die klassische Musik, zum anderen gelinge es dem Film Spannung aufzubauen, indem er sich Zeit lasse. „Das alles macht ihn zu einem echten Kultfilm“, schwärmt Ohl. Dass er mit seiner Einschätzung richtig liegt, dafür sprechen die vier Césars, nationale französische Filmpreise, die dem Werk von Jean-Jacques Beineix unter anderem für das beste Erstlingswerk und die beste Filmmusik verliehen wurden.
Gemüsequiche eröffnet das Drei-Gänge-Menü
Zum Genuss für Augen und Ohren gesellt sich der für Gaumen und Nase. Das Drei-Gänge-Menü wird mit einem französischen Leckerbissen als Vorspeise eröffnet: Gemüsequiche an winterlichen Blattsalaten mit Ziegenkäsedip und Croutons.
Als Hauptgang können sich die Gäste auf eines der bekanntesten Schmorgerichte des Landes freuen: Für das Aroma von Bœuf bourguignon sorgt unter anderem der Burgunderwein, in dem das Rindfleisch geschmort wird. Für Vegetarier hält Koch Fricke mit einem mit Ratatouille gefüllten Kräutercrêpe eine fleischlose Alternative bereit.
Nach dem Hauptgang wird „Diva“ gezeigt
Nach dem Hauptgang wird „Diva“ gezeigt. Im Anschluss wird das Dessert serviert, bei dem sich die Zuschauer über ihre Eindrücke aus dem Film austauschen können. Das Dessert ist eine kulinarische Komposition aus Variationen von Mousse au Chocolat, Crème brûlée und Johannisbeer-Sorbet. Das Menü wird von französischer Musik begleitet.
Bei der Teilnehmerzahl sei das Restaurant der limitierende Faktor, so Ohl. Am Dienstag hatte sich die Vereinsspitze getroffen, um zu beraten, welche Konsequenzen sie aus den von der schleswig-holsteinischen Landesregierung beschlossenen verschärften Corona-Regeln für den Betrieb der Bargteheider Kulturstätte zieht.
Bei weniger als 50 Gästen im Kino darf die Maske am Platz abgenommen werden
Was seit Dienstag generell für Besucher des Kinos gilt, erläutert Kinovorstand Ohl: „Für sogenannte sitzende Veranstaltungen wie Filmvorführungen gibt es keine Beschränkung auf 50 Besucher.“ Es gilt 2G. Vorstandsmitglied Christian Bücker ergänzt: „Was das Kino anbetrifft, nutzen wir die gesetzlichen Bestimmungen aus. Im Durchschnitt haben wir dort 50 Gäste, die wir bei 340 Plätzen gut verteilen können.“ Ohl sagt: „Da fühlen wir uns auch sicher.“ Wenn es weniger als 50 seien, dürfe die Maske am Platz auch abgenommen werden.
Als weitere Höhepunkte des Kinoprogramms nennt Bücker „À La carte“, eine historische Komödie über das erste Restaurant Frankreichs, die am Sonnabend, 8. Januar, um 19.30 Uhr läuft. „Nicht hungrig reingehen“, lautet seine augenzwinkernde Empfehlung. Ohl sagt: „Wir greifen die Salzburger Festspiele wieder auf und haben auf vielfachen Wunsch zwei weitere Filme mit reingenommen.“ Die Opernkinoreihe wird am Sonnabend, 22. Januar (18.30 Uhr), mit „Aida“ fortgesetzt.
Im Gegensatz zum Kino wurden für Januar alle Bühnenveranstaltungen bis auf das „Distel“-Kabarett abgesagt. Nach Möglichkeit sollen sie nachgeholt werden. „Beim Theaterbetrieb gibt es aktuell Einschränkungen“, sagt Bücker. „Momentan fahren wir alle auf Sicht.“