Bargteheide. Kinder- und Jugendbeirat neu besetzt. Bürgermeisterin appelliert: „Erhebt eure Stimme, damit eure Anliegen gehört werden“
Zwölf Kinder und Jugendliche bestimmen in Bargteheide ab sofort die politischen Geschicke der Stadt mit. Sie wurden in den Kinder- und Jugendbeirat (Kijub) gewählt, konnten sich gegen 26 Mitbewerber durchsetzen. Jetzt geht es darum, die Wahlthemen aktiv anzugehen und sich für ihre Anliegen Gehör zu verschaffen.
„Wie und welche Themen ihr einbringen wollt, beschließt ihr allein“, sagte Claudia Selzener vom Jugendarbeitsteam auf der konstituierenden Sitzung des Kijubs. „Wir sind nur dafür da, euch zu unterstützen und politische Vorlagen zu erläutern.“
Kinder- und Jugendliche aktiv zu beteiligen, ist Teil des Paragraphen 47 f der Gemeindeordnung Schleswig-Holstein. Diese Verpflichtung sei bisher jedoch längst nicht in allen Gemeinden umgesetzt worden, so Selzener.
Vier Kandidaten sind zum zweiten Mal in den Beirat gewählt worden
Damit der Ausschuss arbeitsfähig wird, wurden im ersten Schritt die Mitglieder in ihr Amt eingeführt. Den genauen Aufbau der politischen Gremien und Fachabteilungen des Rathauses kennen jedoch noch nicht alle der Neun- bis 16-Jährigen im Detail. Das soll sich so schnell wie möglich ändern, durch eine Kennenlernfahrt und die Hilfe ihrer Mitstreiter, von denen vier Kandidaten bereits zum zweiten Mal in den Beirat gewählt wurden.
Warum sie sich noch einmal zur Wahl gestellt haben? „In den vergangenen beiden Jahren habe ich bereits viel Erfahrung gesammelt, diese aber coronabedingt nicht richtig einsetzen können“, sagt die 15-jährige Lucy Mac Arthur vom Kopernikus Gymnasium. „Ich hoffe weiterhin, Dinge in Bargteheide bewegen zu können.“
Lucy (15) hofft, Dinge in Bargteheide bewegen zu können
Die Pandemie habe gezeigt, dass die Wünsche von Kindern und Jugendlichen stärker berücksichtigt werden müssen, sagt Jonathan Meier (Anne-Frank-Schule). Um deren Rechte geht es auch Elias Meier, ebenfalls von der Anne-Frank-Schule und mit 16 Jahren das älteste Beiratsmitglied. „Ich möchte unsere Stimme noch mehr verstärken, auch bei den vielen Bauplänen, die jetzt anstehen.“
Es gebe viel zu tun, sagt auch Bürgermeisterin Birte Kruse-Gobrecht, unter anderem durch die Projekte kinderfreundliche Kommune und Partnerschaft Demokratie, die die Stadt gerade erst neu gestartet hat. „Erhebt eure Stimme und mischt euch ein, damit eure Anliegen gehört werden“, so der Appell der Verwaltungschefin. „Ihr habt ein Beteiligungsrecht in allen Ausschüssen – egal zu welchem Thema.“