Barsbüttel. Barsbüttel plant 300 Quadratmeter großes Gebäude auf Kindergartenareal am Soltausredder. Fertigstellung soll 2023 sein.

Jedes Jahr fertigt Barsbüttel einen Kinderbetreuungsbedarfsplan an. Das erleichtert die langfristige Planung und wappnet vor bösen Überraschungen. Mit neun Einrichtungen in den vier Ortsteilen ist die 13.900 Einwohner zählende Gemeinde sehr gut aufgestellt. Jetzt wird nachgesteuert und die größte Kindertagesstätte der Kommune am Soltausredder erweitert. Auf dem Areal entsteht ein 300 Quadratmeter großes Gebäude neben dem Haupthaus. Das Projekt kostet geschätzt rund 1,4 Millionen Euro inklusive Mobiliar.

Die Politik wird es am Dienstag, 9. November, auf den Weg bringen. Dann tagt der Ausschuss für Schule, Kultur und Soziales (SKS) in der Aula der Erich-Kästner-Gemeinschaftsschule (19 Uhr, Soltausredder 28). Das Gremium wird dafür stimmen, 600.000 Euro im Haushalt 2022 zu verankern und den Rest per Verpflichtungs­ermächtigung im übernächsten Jahr bereitzustellen. Der Kreis unterstützt mit 20.600 Euro. Der Eigenanteil der Gemeinde könnte sich noch verringern. Sie hofft auf eine Förderung des Landes Schleswig-Holstein.

Container kosten pro Jahr 40.000 Euro Miete

„Ich halte das für eine gute Lösung. Wichtig ist, dass wir den Bedarf decken können“, sagt die Ausschussvorsitzende Angela Tsagkalidis, Fraktionschefin der Grünen. Die grobe Bauzeitplanung der Verwaltung sieht so aus: Abschluss der Entwurfs- und Genehmigungsangelegenheiten bis Mitte kommenden Jahres, Ausführung der Rohbauarbeiten bis Dezember und Inbetriebnahme zum 1. August 2023. Dem SPD-Fraktionsvorsitzenden Hermann Hanser dauert das viel zu lange. „Das ist allgemein das Problem in Deutschland mit den Verwaltungsabläufen“, sagt der Kommunalpolitiker. Rainer Eickenrodt, Fraktionschef der Wählergemeinschaft Bürger für Barsbüttel (BfB), signalisiert ebenfalls seine Zustimmung.

Am Soltausredder werden derzeit 140 Kinder betreut im Krippen- und Elementarbereich. Es gibt eine Integrations- sowie eine Naturgruppe. 30 über Dreijährige sind zurzeit in zwei Containern auf dem Gelände untergebracht. 40.000 Euro Miete zahlt die Gemeinde dafür pro Jahr. „Energetisch ist die Anlage gerade mit Blick auf kalte Tage im Winter eine Katastrophe“, sagt Florian Bittner, Fachbereichsleiter Bildung und Soziales. Die Container waren nur eine Übergangslösung und werden dann nicht mehr benötigt. Durch den Neubau gibt es zehn zusätzliche Elementarplätze. Das Haus hat zwei 50 Quadratmeter große Gruppenräume und genauso viele für Besprechungen, wenn das Personal sich zum Beispiel mit Eltern trifft. Neben einer Pausenstube für Mitarbeiter sind zwei Therapiezimmer für Individualbetreuung Bestandteil des Raumprogramms. Auf der Grundlage des pädagogischen Nutzungs­konzepts ist die Idee entstanden, die bisher im Hauptgebäude untergebrachte Integrationsgruppe in den Solitärbau umzuziehen zu lassen und dort perspektivisch weitere Räume für Kinder mit Förderbedarf zur Verfügung zu stellen.

In Barsbüttel gibt es fünf gemeindeeigene Kindertagesstätten, im Hauptort sind das neben jener am Soltausredder die Einrichtungen an der Falkenstraße sowie am Guipavasring. Hinzu kommen die Kita Piratenschiff in Willinghusen und der Kindergarten in Stellau.