Bad Oldesloe. Sparkasse Holstein hat sich mit ihren Angeboten an die Corona-Situation angepasst. Künstler werden weiter unterstützt.
Ob Kunstsammlung, Kunstausstellungen, Kunststipendien, Publikationen über Kunst oder Kunstvermittlung – wer sich mit der Kulturlandschaft in Stormarn beschäftigt, kommt an der Sparkasse Holstein nicht vorbei. Zehn der 18 Stiftungen des Geldinstituts sind im Kreis angesiedelt. Etwa die Hälfte ist vorwiegend im Bereich Kunst und Kultur aktiv – wie beispielsweise die 1983 gegründete Sparkassen-Kulturstiftung Stormarn.
Sie ist die älteste und derzeit zugleich finanziell am besten ausgestattete Stiftung der Sparkasse. Zu ihren Projekten zählen unter anderem die Galerien im Marstall Ahrensburg sowie in der Wassermühle Trittau mit dem daran angeschlossenen Atelierhaus und die stiftungseigene Kunstsammlung in Bad Oldesloe.
Alle operativen Projekte werden aufrecht erhalten
Die Pandemie hielt auch für die Kulturstiftung etliche Herausforderungen bereit. Trotzdem führte sie ihr Engagement ohne Unterbrechung fort. Steffen Müller, Pressesprecher der Sparkasse Holstein, sagt: „Alle operativen Projekte der Sparkassen-Kulturstiftung Stormarn und die damit verbundenen Förderungen werden aufrecht erhalten.“
Wie das Kunststipendium in der Trittauer Wassermühle: Im Mai dieses Jahres bezog mit Judith Kisner bereits die 30. Stipendiatin ihre Wohn- und Arbeitsräume auf dem idyllisch gelegenen Gelände am Mühlenteich. Für die so Geförderten ist das Stipendium ein Glücksfall, bedeutet es doch die Freiheit von wirtschaftlichen Zwängen und ermöglicht für eine bestimmte Zeit die Konzentration auf das eigene künstlerische Werk.
Übliche Formate funktionierten nicht mehr
Zu den Auswirkungen der Kontaktbeschränkungen zählte, dass das Publikum mit den bislang üblichen Formaten nicht mehr erreicht werden konnte. Doch einfach auf Ausstellungen zu verzichten, kam nicht infrage. Müller sagt: „Trotz Corona wurde kreativ über Lösungen nachgedacht.“
Im Atelierhaus Trittau gab es sogenannte Schaufensterausstellungen, bei denen die Exponate kontaktlos von draußen besichtigt werden konnten. Wer sich nicht extra auf den Weg machen wollte, konnte sich die Kunst dank neuer Formate wie digitale Rundgänge ins heimische Wohnzimmer holen oder sich anhand von eigens publizierten Katalogen einen Überblick verschaffen. Waren Künstlergespräche und Führungen vor Ort nicht möglich, wurden sie ebenfalls online angeboten.
Kreative Angebote auch für Kinder und Jugendliche
Digital geht es auch beim „Stormarner Kinderatelier“ zu. Auf www.stiftungen-sparkasse-holstein.de stehen Bastelbögen zum Herunterladen bereit, mit denen die Kinder sich kreativ betätigen können. Eine Anleitung per Videofilm und Zutatenlisten zu einzelnen aktuellen sowie früheren Ausstellungen gibt’s gleich mit dazu.
Kreativ waren auch die Schüler des Ahrensburger Eric-Kandel-Gymnasiums, die im vergangenen Herbst einen Klangpfad am Schlossensemble erstellten. Sie präsentierten auf diese Weise ihre Projektarbeit zur Erforschung der städtischen Erinnerungskultur der Öffentlichkeit. Wer wollte, konnte die verschiedenen Stationen mit dem Smartphone über QR-Codes scannen und sich die Ergebnisse anhören. Die Stiftungen der Sparkasse Holstein förderten das Projekt als Teil des Landesprogramms „Schule trifft Kultur – Kultur trifft Schule“.
Sammlung wird laufend durch Käufe erweitert
Einige der neu entwickelten digitalen Formate wie „Kultur im Stall“ mit Performance-Live-Übertragungen aus der Galerie im Marstall Ahrensburg sollen auch in diesem Jahr fortgesetzt werden. Weitergeführt werden sollen ebenfalls die Kurzinterviews mit den Künstlern, deren Werke in der Kunstsammlung der Sparkassen-Kulturstiftung zu finden sind. Interviews, Atelierfilme und Aufnahmen aktueller sowie der Werke aus der Sammlung sind auf dem Stiftungsportal abrufbar. Die Sammlung, die ihren Anfang in den 1990er-Jahren nahm, wird laufend durch neue Käufe erweitert – auch während der Pandemie – und umfasst mittlerweile rund 300 Werke. Sie wird in der Hauptgeschäftsstelle des Instituts in Bad Oldesloe präsentiert.
Und Pressesprecher Steffen Müller nennt weitere Aktivitäten: „Gemeinsam mit der Bürger-Stiftung Stormarn haben wir auch 2020 die Arbeitsgemeinschaft ,Stormarn kulturell stärken‘ gefördert und Fördermittelnehmer aller Kultursparten weiterhin unterstützt.“
Neues Förderprogramm ausgeschrieben
Gleiches gelte für den Kulturhilfefonds Schleswig-Holstein. In diesem Jahr hätten die Stiftungen der Sparkasse Holstein in Kooperationen mit dem Kreis Stormarn zudem das neue Förderprogramm „Perspektiven für Kultur“ ausgeschrieben. Damit sollen Vorhaben von soloselbstständigen Kreativ- und Kulturschaffenden nachhaltig gefördert werden. „Gemeinsam geht eine ganze Menge“, sagt der Pressesprecher. Sein Fazit formuliert er so: „Die Arbeit unserer Stiftungen 2020 und 2021 hat vieles ermöglicht und viel Gutes bewirkt.“