Es geht zwar turbulent zu, aber nicht sonderlich produktiv. So kommt die Stadt auf wichtigen Feldern nicht voran.

In Stormarns „lebendiger Stadt“, so die plakative Selbstbeschreibung Bargteheides, geht es in der Tat turbulent zu. Nur sonderlich produktiv ist das alles nicht. Zwar sind viele Projekte in der Pipeline. Doch verstopfen sie sich dort anscheinend gegenseitig. Jedenfalls tröpfelt es am Ende des Rohrs allenfalls. Es wird viel geplant, aber nicht genug umgesetzt.

Anders ist kaum zu erklären, dass die Stadt ihren Haushalt für das laufende Jahr nur retten konnte, weil es Überträge aus den Vorjahren in zweistelliger Millionenhöhe gegeben hat. Dafür werden wahlweise die Corona-Pandemie, Fachkräftemangel und fehlende Kapazitäten bei ausführenden Baubetrieben verantwortlich gemacht. Oder der böse Winter, der gerade die Fertigstellung des Freibads um Wochen verzögern wird.

Auch die Fraktionen blockieren sich gegenseitig

So kommt Bargteheide auf wichtigen Feldern für die Stadtentwicklung nur schleppend voran. Ob sozialer Wohnungsbau, wichtige Infrastruktur (Stichwort neue Feuerwache) oder dringend benötigte Anlagen für den Schulsport – überall hakt und knirscht es.

Nein, daran ist nicht allein die Stadtverwaltung schuld. Gern blockieren sich die Fraktionen auch gegenseitig. Wie etwa beim unsäglichen Gezerre um das Multifunktionsspielfeld. Das wird von Schülern, Lehrern und Eltern seit Jahren gewünscht. In Angriff genommen wird es aber auch in diesem Jahr nicht.

Als der Haushalt 2021 weit nach 22 Uhr endlich beschlossen war, wirkten alle Beteiligten sichtlich erschöpft. Die lähmende Pandemie mag das Ihre dazu beigetragen haben. Von großer Aufbruchstimmung war jedenfalls kaum etwas zu spüren. An diesem Abend wirkte Bargteheide alles andere als lebendig.