Der Spaß mit Schnee und Eis war Balsam für die gebeutelte Pandemie-Seele. Gut, dass Kommunen mit Augenmaß gehandelt haben.

Es ist nicht viel geblieben, was in diesen Tagen für unbeschwerte Freude sorgt. Seit Monaten folgen wir als verantwortungsbewusste Bürger den Anweisungen der Politik: So wenig Kontakte wie möglich, Abstand wahren zu Kollegen, Freunden und Großeltern, nicht reisen, sondern rasten, am besten zu Hause, damit die Infektionszahlen sinken. Eltern wissen, wie belastend die Dauerbetreuung von kleinen Kindern oder das Homeschooling von Schulkindern ist, wenn gleichzeitig die Arbeit im Homeoffice ihren Tribut fordert. Jüngste Studien belegen, dass die Zahl derer steigt, die psychisch unter den Beschränkungen und Anforderungen leiden, auch bei Kindern und Jugendlichen.

Ein paar vergnügte Stunden auf dem Eis oder dem Rodelhang sind nicht nur für Familien Balsam für die strapazierte Seele. Wer jetzt jene verteufelt, die am Wochenende einen Ausgleich auf dem zugefrorenen Teich oder dem verschneiten Hang zum ständigen Verzicht suchten, hat nicht verstanden, wie viel jeden Tag von jedem Einzelnen verlangt wird. Wie zehrend die Bedingungen sind, unter denen Familien in diesen Zeiten leben und arbeiten müssen. Und dass Kinder und Jugendliche auch in der Pandemie einfach das tun wollen, was schon Generationen vor ihnen gern im Winter getan haben.

Die große Mehrheit hielt sich an die Abstandsregeln, denn sie weiß, was auf dem Spiel steht. Auch in der Pandemie ist es ein Geben und Nehmen. Doch wer alles nimmt, erntet keine Kooperation mehr, sondern Boykott. Kommunen mit einem Herz für Winterfreuden haben das erkannt. Danke!