Bad Oldesloe. In Stormarn werden 18 Kilometer des 110.000-Volt-Netzes abgeflogen. Perspektivisch soll die Leitungskontrolle mit Drohnen erfolgen.
Schleswig-Holstein Netz (SH Netz) kontrolliert voraussichtlich am Mittwoch, 13. Januar, und Donnerstag, 14. Januar, per Helikopter rund 18 Kilometer des 110.000-Volt-Netzes im Norden Stormarns. Aus der Luft begutachten und protokollieren zwei Techniker von SH Netz den Zustand der Leitungen sowie Seile, Isolatoren und Armaturen.
Pilot und Crew arbeiten sich Mast für Mast voran
Dazu steuert der Pilot den Hubschrauber bis auf wenige Meter an die Hochspannungsleitungen heran und verharrt für kurze Zeit im Schwebeflug neben ihnen. Auf diese Weise arbeiten sich Pilot und Crew mit höchster Konzentration Mast für Mast und Leitungsmeter für Leitungsmeter voran. Nach zwei bis drei Stunden muss der Hubschrauber dann zum Tanken landen, bevor der nächste Kontrollflug beginnen kann. Bei Nebel, Sturm oder Gewitter können sich die Flüge kurzfristig verschieben.
Auch der Abstand von Bäumen zu den Hochspannungsleitungen wird kontrolliert
Die Sichtkontrolle aus der Luft trägt zur hohen Versorgungssicherheit in Schleswig-Holstein bei. Bei dieser Inspektionsart wird das Hauptaugenmerk auf die Leiter- und Erdseile sowie verbauten Armaturen zwischen den Masten gelegt. Beispielsweise können Blitzeinschläge Seilschäden verursachen, die dann mittels Befliegung erfasst und präventiv instand gesetzt werden. Zusätzlich werden der Abstand von Bäumen und Büschen zu den Hochspannungsleitungen dokumentiert und die Masten auf Vogelnester kontrolliert.
Die Befliegung effektiver als eine Begehung der Leitungen
Durch die besondere Perspektive und Nähe zu den Anlagen ist die Befliegung effektiver als eine Begehung der Leitungen samt Besteigung der einzelnen Masten. Außerdem müssen während der Befliegung keine Leitungen abgeschaltet werden. Perspektivisch möchte SH Netz einen Teil ihrer Leitungskontrolle mit Drohnen durchführen. Hierzu hat der Netzbetreiber im Sommer 2020 bereits einen Testpiloten gestartet.