Siek/Hamburg. Blockade in Siek bei Ahrensburg. Landwirte ärgern sich über Preise für Butter und Milch. Im Alten Land stank es gewaltig.
Rund 100 Bauern haben mit Treckern in der Nacht zu Mittwoch vor dem Zentrallager von Lidl in Siek bei Ahrensburg (Kreis Stormarn) gegen die Preispolitik der Discounter protestiert. Die Aktion war Teil des norddeutschen Protestes der Landwirte, der auch schon Aldi und Rewe getroffen hat.
Im Gewerbegebiet von Siek blockierten die Bauern die Zufahrten. Sie sprachen mit Blick auf die Preispolitik bei Milch und Butter von "Erpressung". Nach Reporterangaben hat ein Vertreter von Lidl Bauern zu einem Gespräch gebeten.
Bauern-Proteste und Blockaden auch im Alten Land
Im Alten Land hatten Bauern offenbar eine neue Stufe ihrer Proteste gezündet. Sie entluden 10 Kubikmeter Mist vor einem Aldi in Himmelpforten bei Stade.
In Hesel (Landkreis Leer) haben die Bauern ihren Protest am späten Dienstagabend beendet. „Gegen 22.40 Uhr sind die Traktoren abgefahren“, sagte ein Sprecher der Polizei in Hesel. Anschließend seien viele der Bauern zu einem Edeka-Zentrallager in Westerholtsfelde (Landkreis Ammerland) gefahren, um dort die Zufahrt zum Betriebsgelände zu blockieren, teilte die Polizei Bad Zwischenahn am Mittwochmorgen mit.
Die Versammlungsteilnehmer hatten Gespräche mit Verantwortlichen von Edeka gefordert und erreicht. Nach einigen Stunden einigten sich die beiden Parteien auf einen Abzug der Landwirte. Die Gespräche sollten im neuen Jahr fortgeführt werden.
Seit mehreren Tagen hatten die Bauern mit bis zu 500 Treckern die Zufahrtswege des Aldi-Lagers in Hesel blockiert, um gegen die Preispolitik des Discounters zu protestieren. Auslöser der Aktion, die sich auf mehrere Aldi-Lager in Niedersachsen ausgeweitet hatte, war eine angekündigte Senkung der Butterpreise. Bauernsprecher Anthony Lee hatte gesagt, bleiben zu wollen, bis Aldi konstruktive Vorschläge bringe. Ob es am Abend zwischen den Landwirten und Aldi tatsächlich zu einer Einigung kam, war unklar.