Bad Oldesloe. Schulträger ist die Stadt. Diese kommt den Bedürfnissen der Lehranstalten für den pandemiebedingten Distanzunterricht nicht hinterher.

Die digitale Ausstattung der Grund- und weiterführenden Schulen in Bad Oldesloe hinkt dem vom Bund im Mai dieses Jahres beschlossenen DigitalPakt Schule hinterher. Insbesondere die weiterführenden Schulen beklagen mangelnde technische Ausstattung und veraltete Netzwerke.

Theodor-Storm-Schule hat kein einziges Leihgerät

„Wir verfügen über rund 40 iPads“, sagt Henning Bergmann, Schulleiter des 1200 Schüler zählenden Gymnasiums Theodor-Mommsen-Schule. „120 weitere sind über den Digitalpakt bestellt, aber noch nicht eingetroffen, da die Ausschreibung über den Schulträger, die Stadt Bad Oldesloe, sehr lange Zeit in Anspruch genommen hat.“

Auch die Theodor-Storm-Schule hat noch kein einziges digitales Endgerät zur Verfügung, das sie einem ihrer 370 Schüler für pandemiebedingten Fernunterricht leihen könnte. „Geplant war eine entsprechende Versorgung seitens des Trägers für Ende August“, sagt Schulleiter Martin Nirsberger. „Wann wir sie tatsächlich bekommen, wissen wir noch immer nicht. Der Schulträger kommt mit der Bearbeitung des Sofortausstattungsprogramms nicht hinterher.“ Die Lieferung der digitalen Endgeräte für die Gemeinschaftsschule sei erst am 9. November in Auftrag gegeben worden, ein Liefertermin sei noch nicht bekannt, teilt Agnes Heesch, Sprecherin der Stadt, auf Anfrage mit. „Wir rechnen mit einer Lieferung im Januar 2021.“

Stadt will eine neue Stelle für IT-Betreuung schaffen

Das Verstreichen des monatelangen Zeitraums sieht die Stadt unkritisch: Nach der Mittelzusage des Landes im August 2020 sei für alle Schulen die vergaberechtlich erforderliche Gesamtausschreibung mobiler Endgeräte durchgeführt worden. Heesch: „Die Bedarfsabstimmung mit den städtischen Schulen, die Erstellung des Leistungsverzeichnisses, die Ausschreibung und Auswertung der Angebote sowie die Erteilung der Aufträge bewegen sich im üblichen Zeitrahmen.“ Damit stecken die Hardware-Bestellungen nun mitten im Weihnachtsgeschäft der Hersteller und der verstärkten Nachfrage aller Schulen bundesweit.

Die interne Bearbeitungszeit könnte auch auf mangelnde personelle Ressourcen bei der Stadt zurückzuführen sein. Die Stadt will im kommenden Jahr die IT-Betreuung um eine Stelle aufstocken. Damit befasst sich heute auch der Hauptausschuss in seiner Sitzung.

Sitzung Hauptausschuss, 9.12., 19 Uhr in der Stormarnhalle (Am Bürgerpark 4)