Kreis Stormarn. Landesinnungsverband, Gleichstellungsbeauftragte und lokale Bündnisse richten zum 17. Mal Fokus auf Opfer und informieren über Hilfe.
Wenn in den Tüten nicht nur Brötchen drin sind, sondern darauf auch eine Botschaft zu lesen ist, dann ist es wieder Zeit für die Aktion „Gewalt kommt nicht in die Tüte“ des Landesinnungsverbandes des Bäckerhandwerks, der Gleichstellungsbeauftragten und lokaler Bündnisse gegen häusliche Gewalt. Sie steht unter der Schirmherrschaft von Landesinnenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU).
Die Zahl der Fälle ist 2019 gestiegen
Knapp 320.000 Aktionstüten gehen im Aktionszeitraum vom 23. bis 28. November in den rund 275 Verkaufsstellen der beteiligten 47 Handwerksbäckereien in Schleswig-Holstein über den Ladentisch. In Stormarn sind unter anderem die Bäckerei Kock aus Bargteheide und die Stadtbäckerei Schacht aus Ahrensburg dabei. Auf den Tüten zu lesen ist auch die Nummer des Hilfetelefons (0800/011 60 16), unter der Betroffene aller Nationalitäten 365 Tage im Jahr rund um die Uhr Unterstützung bekommen können.
Nach Angaben der Veranstalter ist die Zahl der Fälle von häuslicher Gewalt 2019 gestiegen. 149 Menschen seien in Deutschland durch Gewalt ihres Partners zu Tode gekommen, davon 117 Frauen. In Schleswig-Holstein seien knapp 4900 Menschen Opfer von Partnerschaftsgewalt geworden. Und hier sei der Anteil von knapp 3900 Frauen unverhältnismäßig hoch. Die Türen-Aktion der Innungsbäckereien läuft bereits das 17. Jahr in Folge.