Bad Oldesloe. Am Sonnabend haben Geschäfte in Innenstadt länger geöffnet. Wirtschaftsvereinigung appelliert an Vernunft der Kunden.

Mit einem Aktionstag am Sonnabend, 24. Oktober, will der von den wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie geplagte Oldesloer Einzelhandel Kunden zum Einkaufen animieren. Sorgen bereitet den Händlern allerdings das Verhalten einiger weniger Corona-Leugner, die auch in der Kreisstadt zunehmend Stimmung machen und dazu aufrufen, sich den Hygienemaßnahmen zu widersetzen.

30 Gastronomen und Einzelhändler machen mit

Deshalb appelliert die Wirtschaftsvereinigung an die Vernunft der Innenstadtbesucher und bittet die Oldesloer, sich weiterhin an die Regeln zu halten. 30 Händler und Gastronomen werden an dem Tag ihre Läden länger als üblich geöffnet haben. So sollen die Besucherströme entzerrt werden.

„Auf den Monat genau vor fünf Jahren haben wir mit der Kampagne ,Ich bin für Einkaufen in Bad Oldesloe’ begonnen und wollten damit das Gemeinschaftsgefühl stärken“, sagt Nicole Brandstetter, Vorsitzende der Wirtschaftsvereinigung. Das sei in Zeiten der Corona-Pandemie noch wichtiger geworden.

Geschäftsinhaber haben Angst vor neuem Lockdown

Denn während sich der Onlinehandel über Rekordumsätze freut, müssen Inhaber lokaler Geschäfte mit einem immer stärkeren Kundenrückgang zurecht kommen und auch die Angst vor einem neuen Lockdown wird angesichts der steigenden Infektionszahlen größer. „Auch mit unserem Aktionstag oder beim folgenden verkaufsoffenen Sonntag gibt es im Grunde keine Planungssicherheit. Wir wissen nicht, wie sich alles in den nächsten Wochen entwickelt“, sagt Brandstetter. Dennoch gebe es bei den Einzelhändlern noch immer ein großes Verständnis für die von der Landesregierung festgelegten Hygienemaßnahmen.

Doch nicht alle Menschen sind darauf bedacht, die Infektionszahlen so gering wie möglich zu halten. Jeden Montag demonstrieren auch in Bad Oldesloe eine Handvoll Menschen gegen die Hygienemaßnahmen – und es werden mehr. In dieser Woche kam es vereinzelt zu Zwischenfällen. Maskenträger wurden bepöbelt und aufgefordert, ihre Mund-und-Nasenbedeckung abzunehmen.

Einzelne Teilnehmer der Demo gingen anschließend ohne Maske in Geschäfte und filmten zum Teil sogar ihre Verstöße gegen die Hygieneregeln. Die Masche: Wenn diese Kunden von Angestellten aufgefordert werden, einen Mund-und-Nasenschutz zu tragen, wird auf ein angeblich vorhandenes Attest verwiesen. Die Aufforderung, die Befreiung von der Maskenpflicht vorzuzeigen, wird dann in der Regel verweigert.

Die meisten Bürger nehmen Hygieneregeln ernst

„So ein Verhalten ist wirklich kontraproduktiv. Was die Wirtschaft braucht, sind sinkende Infektionszahlen und die bekommen wir nicht, wenn sich die Menschen nicht an die Regeln halten“, sagt Nicole Brandstetter. Sie betont allerdings, dass dies nur Einzelfälle und die meisten Oldesloer weiterhin verantwortungsvoll seien.

So wird auch am 24. Oktober der Mindestabstand gelten und in den Geschäften muss ausnahmslos Mund-und-Nasenschutz getragen werden. Die teilnehmenden Geschäfte haben von 10 bis 16 Uhr geöffnet und sind.