Bad Oldesloe. Langjährige Sozialausschuss-Leiterin Margot Sinning (SPD) zieht sich aus der Politik zurück, um mehr Zeit für ihre Familie zu haben.

30 Jahre im Stormarner Kreistag, 26 davon Vorsitzende des Sozialausschusses: Jetzt geht Margot Sinning (SPD) in den Ruhestand. In der Kreistagssitzung am Freitag, die wegen Corona-Auflagen das erste mal seit 53 Jahren außerhalb des Kreissitzungssaals in der Stormarnhalle abgehalten wurde, ist die langjährige Kommunalpolitikerin verabschiedet worden.

Sinning engagierte sich für Soziales und Gesundheit

„Ich bin schon ein bisschen wehmütig, habe viel Lebenszeit in die politische Arbeit investiert – aber ich kann sagen, dass wir im Sozialausschuss immer sinnvolle Sachen gemacht haben“, sagte Margot Sinning zum Abschied.

Seit April 1990 war die SPD-Politikerin Mitglied des Kreistags. Von Beginn an war sie im Bereich Soziales und Gesundheit engagiert. Eine logische Konsequenz, denn als Pflegefachkraft und später als Gutachterin beim Medizinischen Dienst waren ihr beide Bereiche nicht fremd. Kreispräsident Hans-Werner Harmuth: „In der Politik und im Beruf hat sie immer ihren Standpunkt vertreten. Sie sagt immer direkt ihre Meinung.“ An Empathie habe es ihr dennoch nicht gefehlt.

Mehr Zeit für die Familie und Ahrensburger Garten

Margot Sinning zieht sich aus der Politik zurück, um künftig mehr Zeit für sich, ihren Ehemann, Kinder und Enkelkinder zu haben. Und für ihren Garten in Ahrensburg. Im Kreistag und in ihrem Fachausschuss wird sie eine große Lücke hinterlassen. Seit 1994 gab es im Grunde keinerlei Diskussionen darüber, wer den Sozialausschuss leitet. Sich ändernde Mehrheitsverhältnisse oder Zugriffsrechte spielten dabei keine Rolle. Hans-Werner Harmuth: „Nach jeder Kommunalwahl wurde um jeden Ausschussvorsitz gerungen. Nur für den Sozialausschuss war Margot Sinning gesetzt, da gab es auch bei den anderen Fraktionen keine zwei Meinungen.“ Nicht nur das Fachwissen, sondern auch ihre besondere Art und Weise, mit ihren Mitmenschen umzugehen, habe sie zu einem wertvollen Mitglied gemacht, über alle Fraktionsgrenzen hinweg.

Sie ist in den vielen Jahren zu einer Institution geworden, wie es Joachim Wagner (CDU) ausdrückte: „Ich finde, sie war nie der typische Sozi. Ich habe sie als pragmatisch kennengelernt und interessiert an den Belangen des Kreises.“

Kommunalpolitikerin begleitete viele Projekte

In ihrer Funktion als Sozialausschussvorsitzende hat Margot Sinning zahlreiche Projekte begleitet. Unter anderem die Umorganisation des Rettungsdienstes, den Verkauf des Kreiskrankenhauses und bis zuletzt die Planungen für eine neue Leitstelle.

SPD-Fraktionsvorsitzender Reinhard Mendel sagte: „Es fällt mir schwer, mir die Arbeit in der Fraktion ohne sie vorzustellen.“