Barsbüttel. Bei Großbrand im Gewerbegebiet sind Chemikalien ausgelaufen. Jetzt lässt Hamburg Wasser Proben untersuchen.
Tote Fische schwimmen an der Wasseroberfläche, Wasserpflanzen sterben ab, kein Insekt ist zu sehen: So beschreibt eine Barsbüttelerin in einer Facebook-Gruppe das Regenrückhaltebecken, das im Gewerbegebiet zwischen den Straßen Großer Kamp, Ohlweg und der Autobahn liegt. Bei dem Großbrand in der Nacht vom Sonnabend auf Sonntag, 25. auf 26. Juli, waren offensichtlich Chemikalien in den Teich gelaufen.
Trübes Wasser roch nach Chemikalien
Am Sonnabend, 1. August, entdeckte die Frau die toten Fische in dem Becken, das ganz in der Nähe ihres Grundstücks liegt. Das trübe Wasser habe nach Chemikalien gerochen. „Der Teich hatte auf der Oberfläche einen öligen Film und stank wie eine Mischung aus Waschstraße und Chemielabor“, sagt sie.
Die Familie war von einer 14-tägigen Schweden-Reise zurückgekehrt. „Als wir abends nach Hause kamen und die Terrassentür zum Lüften öffneten, haben wir den Gestank wahrgenommen“, sagt die Frau. „Was ist da im Teich?“, fragte die Anwohnerin in einer Facebook-Gruppe.
Ergebnisse der Proben stehen noch aus
Mittlerweile sind auch die zuständigen Behörden informiert. „Wir haben letzte Woche Proben genommen“, sagt Sabrina Schmalz, Sprecherin von Hamburg Wasser. Die Ergebnisse stehen noch aus. Erst wenn bekannt sei, welche Chemikalien in das Becken gelaufen seien, könne eine fachgerechte Entsorgung folgen. Ihre Kollegen hätten den Teich bereits abgeriegelt. „Nichts fließt da rein oder raus“, sagt die Sprecherin.
Ölsperren wurden angelegt. Neues Regenwasser werde durch einen Abwasserkanal zum Klärwerk umgeleitet. Das Vorort-Team führe täglich Messungen durch und sorge dafür, dass nichts aus dem Teich ausläuft. Mitarbeiter haben auch in umliegenden Gärten die Luft auf kritische Gase untersucht. Das Ergebnis sei negativ und somit unbedenklich für die Anwohner, sagt Sabrina Schmalz. In dem Regenrückhaltebecken sollten eigentlich keine Fische vorkommen. Diese wurden dort vermutlich eingesetzt.
Ursache für den Großbrand noch unklar
Hamburg Wasser hofft nun auf Tipps von der Kriminalpolizei, welche Chemikalien in den abgebrannten Lagerhallen waren. Dann könne man im Teich gezielter testen und die Ergebnisfindung beschleunigen, sagt Sabrina Schmalz.
Beim Großfeuer im Gewerbegebiet stand ein 2000 Quadratmeter umfassender Firmenkomplex in Flammen. Nach Schätzung der Polizei ist ein Sachschaden von etwa 450.000 Euro entstanden. Die Ursache ist noch unklar.