Trittau. Bei der Wahl in der Gemeinde entfielen 86,49 Prozent der gültigen Stimmen auf den Amtsinhaber. Insgesamt stimmten 2339 Bürger ab.

Sechs Jahre hatte Trittaus Bürgermeister Oliver Mesch Zeit, zu beweisen, dass er der richtige Mann an der Spitze der Verwaltung ist. Bei der Bürgermeisterwahl am Sonntag zeigte sich, dass er die Trittauer offensichtlich von seiner Arbeit überzeugen konnte. Denn die große Mehrheit stimmte für eine zweite Amtszeit des 49-Jährigen.

Besonderer Wahlkampf in Corona-Zeiten

Es war eine Wahl unter besonderen Vorzeichen. Mitten in den Sommerferien, unter Vorsichtsmaßnahmen und mit dem derzeitigen Amtsinhaber als einzigen Kandidaten. Der ursprüngliche Wahltermin 17. Mai musste wegen der Corona-Pandemie verlegt werden. Meschs aktuelle Amtszeit endet im August, daher hatte man sich auf einen neuen Termin in den Ferien verständigt.

Corona diktierte auch die Bedingungen, unter denen der parteilose Kandidat seinen Wahlkampf führte. Möglich waren Informationsgespräche mit Sicherheitsabstand, Plakate und Flyer – aber keine Wahlkampfveranstaltungen, Diskussionen oder öffentliche Auftritte mit Publikum. Obwohl er der einzige Kandidat sei, hätten die Bürger eine Wahl, hatte Mesch betont. Er sagte: „Sie können für oder gegen mich stimmen.“

Viele Trittauer forderten Briefwahlunterlagen an

Noch vor der Öffnung der Wahlbüros traf sich Sabine Paap, Wahlvorsteherin im fünften Wahlbezirk, mit ihrem Team. Am Sonnabend hatte sie den großen Reisekoffer mit den Unterlagen im Verwaltungsgebäude abgeholt. Darin unter anderem enthalten die für ihren Bezirk eingelieferten Briefwahlunterlagen, Wahlzettel, Aushänge, Kugelschreiber, Masken, Desinfektionsmittel und das Wählerverzeichnis. Für den Bezirk fünf waren darin 1404 Bürger als wahlberechtigt eingetragen, in ganz Trittau 7274, 323 mehr als bei der Wahl 2014.

Die Wahlvorsteherin sagte: „Ich rechne wegen des verschobenen Wahltermins, Corona und den Ferien damit, dass weniger Wähler an die Urne kommen.“ Bei der Wahlhelferschulung am Dienstag habe es geheißen, dass über 1000 Trittauer Briefwahlunterlagen angefordert hätten. Mit den Briefwahlunterlagen werde so verfahren: Mitglieder des Wahlvorstands öffnen die roten Umschläge, kontrollieren, ob die darin enthaltenen blauen Umschläge verschlossen sind. Wenn ja, wandern diese ebenfalls in die Urne, werden am Ende mit den übrigen Stimmen ausgezählt. Offene Umschläge werden nicht berücksichtigt, weil das Wahlgeheimnis nicht gewährleistet ist. Der Wahlvorstand entscheidet in fraglichen Fällen über die Gültigkeit von Stimmzetteln. Etwa wenn jemand ein Herzchen statt eines Kreuzes gemacht hat, muss das nicht heißen, dass der Stimmzettel ungültig ist. Sabine Paap: „Es kommt darauf an, ob der Wählerwille klar erkennbar ist.“

Mesch: „Ich bin sehr zufrieden“

Das Ergebnis der Wahl war eindeutig. 2339 Bürger stimmten ab, davon votierten 2023 (86,49 Prozent der gültigen Stimmen) für Mesch, 316 stimmten mit Nein (13,51 Prozent). 14 Wahlzettel waren ungültig. Mesch lobte die Wahlbeteiligung von 32 Prozent. Er sagte: „Ich bin sehr zufrieden.“ Er freue sich sehr über den großen Rückhalt der Wähler.