Ahrensburg. Der 65-Jährige hat sich gegen vierte Kandidatur entschieden. Wer wird Nachfolger im Wahlkreis Lauenburg/Stormarn-Süd?

Die Stormarner CDU darf sich auf die Suche nach einem neuen Bundestagskandidaten für den Wahlkreis Herzogtum Lauenburg/Stormarn-Süd machen. Der derzeitige Abgeordnete der Christdemokraten, Norbert Brackmann aus Lauenburg, hat angekündigt, nicht noch einmal zu kandidieren. Nach zwölf Jahren im Berliner Reichstag soll Schluss sein, so der 65-Jährige.

Seit 2009 vertritt Brackmann als direkt gewählter Abgeordneter seinen Wahlkreis. „Die Tatsache, diesen dreimal in Folge gewonnen zu haben, erfüllt mich mit großer Dankbarkeit“, sagt er. „Ich empfinde das Mandat als Privileg, etwas für die Menschen in meinem Wahlkreis auf Bundesebene bewegen zu dürfen.“

Seit zwei Jahren Koordinator für maritime Wirtschaft

Brackmann war acht Jahre im Haushaltsausschuss des Bundestags tätig, zuletzt seit 2015 als Obmann und Berichterstatter für das Ministerium für Verkehr und Infrastruktur sowie als stellvertretender haushaltspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Fraktion. Im April 2018 berief ihn Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) persönlich zum Koordinator der Bundesregierung für die maritime Wirtschaft. Zu seinen Erfolgen zählt er die Modernisierung der Ruderakademie Ratzeburg mit 4,3 Millionen Euro vom Bund sowie die Gründung eines neuen Instituts für Luft- und Raumfahrt (DLR) für maritime Energiesysteme in Geesthacht (15 Millionen Euro Bundesmittel jährlich).

„Wenn ich an den Beginn meiner Abgeordnetentätigkeit zurückdenke, dann war dieser von den Auswirkungen der Finanz- und Eurokrise geprägt“, sagt Brackmann. Eine herausfordernde Zeit, die aber auch viele politische Möglichkeiten eröffnete. „Und genau diese Ansätze lassen sich auf die aktuellen Geschehnisse übertragen.“ Die Folgen der Corona-Pandemie seien so vielschichtig auf nationaler und internationaler Ebene, dass sich auch politische Handlungsfelder ganz neu ordnen werden.

Entscheidung fiel in Gesprächen mit Frau und Söhnen

In den vergangenen Wochen habe er mit Ehefrau Gritta und den beiden erwachsenen Söhnen sehr intensiv über seine Entscheidung gesprochen. Die Kreisvorsitzenden im Herzogtum Lauenburg und in Stormarn seien bereits informiert. Bis zum Ende der Legislaturperiode wolle er mit ganzer Kraft weiterarbeiten: „Von Abschiedsstimmung bin ich noch weit entfernt.“ Gerade erst habe er den Zusammenschluss der Lürssen Werft in Bremen und der Kieler Werft German Naval Yards für den Marineschiffbau erfolgreich moderiert.

Der studierte Jurist Norbert Brackmann arbeitete seit 1982 beim NDR. Dort leitete er seit 2000 den Bereich Neue Medien. Mit der Wahl in den Bundestag wurde er beurlaubt.

Mitgliederversammlung zur Nachfolge im August

Über Brackmanns Nachfolge entscheidet eine Wahlkreismitgliederversammlung der CDU im August. Der genaue Termin für die Bundestagswahl 2021 steht noch nicht fest. Der mögliche Zeitraum liegt zwischen Ende August und Ende Oktober.