Ahrensburg. Umstrittenes Kunstwerk befindet sich zur Untersuchung in Neumünster. Wegen der Coronakrise könne es dabei zu Verzögerungen kommen.
Seit sieben Wochen ist der Platz in der Mitte des Ahrensburger Rondeels bereits leer: Der Muschelläufer, das wohl umstrittenste Kunstwerk der Schlossstadt, befindet sich seitdem zur Begutachtung in Neumünster. Mitarbeiter der Firma Expo:nat untersuchen die rund 300 Kilogramm schwere Skulptur aus glasfaserverstärktem Kunststoff auf ihre Schäden hin, wollen dann einen Kostenvoranschlag für die notwendigen Arbeiten erstellen. „Bisher kennen wir die Summe noch nicht“, sagt Peter Kania, Leiter des Ahrensburger Bauamtes, auf Abendblatt-Anfrage. „Das Gutachten liegt noch nicht vor.“ Ursprünglich sei mit der Fachfirma abgemacht gewesen, dass es bis Ostern an die Verwaltung übermittelt werde.
Künstler sieht die Stadt als Eigentümerin in der Pflicht
Wegen der Coronakrise könne es zu Verzögerungen kommen. „Spätestens bis Ende April erwarten wir aber das Ergebnis“, sagt Kania. Dann müssen die Politiker entscheiden, ob die Reparaturen in Auftrag gegeben werden. Nachdem bereits rund 10.000 Euro in die Instandhaltung des Muschelläufers geflossen waren, hatten sie zuletzt beschlossen, nichts mehr in das 2005 erschaffene Kunstwerk investieren zu wollen.
Künstler Martin Wolke sieht die Stadt als Eigentümerin allerdings in der Pflicht, „den ursprünglichen Zustand der Skulptur zu erhalten und zu pflegen. Sonst würde ich meine Ansprüche, die mir rechtlich zustehen, verfolgen.“
Beauftragte Fachfirma will sich nicht zur Thematik äußern
Die Stadtverwaltung hatte den Abbau angeordnet, weil sie wegen zahlreicher Risse und Beschädigungen die Standfestigkeit des Muschelläufers nicht mehr gewährleistet sah. Die beauftragte Fachfirma aus Neumünster will sich auf Abendblatt-Anfrage nicht zum Stand des Gutachtens äußern.