Reinfeld. Heiko Gerstmann tritt bei der Wahl im Mai nicht wieder an. Dem Verwaltungschef fehlt der Rückhalt aus der Kommunalpolitik.
Weil ihm der Rückhalt aus der Politik fehlt, hat der Reinfelder Bürgermeister Heiko Gerstmann seine Kandidatur für die Wahl im Mai zurückgezogen. Damit wird sich das Rennen um das Amt des Verwaltungschefs zwischen zwei Kandidaten entscheiden. Die jüngste Amtszeit von Heiko Gerstmann stand unter keinem guten Stern. In den vergangenen zwei Jahren musste Reinfeld unter einem Interimshaushalt wirtschaften, nur noch die nötigsten Ausgaben waren erlaubt. Dadurch konnten wichtige Investitionen nicht getätigt werden. Das belastete das Verhältnis zwischen Lokalpolitik und der von Gerstmann geführten Stadtverwaltung.
Noch bis zum 11. September wird Gerstmann im Amt bleiben
Während der Reinfelder Bürgermeister bei der Wahl vor sechs Jahren noch auf eine breite Akzeptanz der politischen Fraktionen in der Stadtvertretung bauen konnte, schwand der Rückhalt in den vergangenen Monaten. Das ging so weit, dass CDU, SPD, Grüne und Wählergemeinschaft WIR diesmal mit dem Kämmerer des Amtes Nordstormarn, Roald Wramp, einen eigenen gemeinsamen Kandidaten aufstellten.
Konstruktive Zusammenarbeit ist erschwert, sagt Gerstmann
Ein Kampfansage, auf die der amtierende Bürgermeister jetzt mit Rückzug reagiert. „Ich habe entschieden, meinen eigenen Wahlvorschlag für die Bürgermeisterwahl in Reinfeld zurückzunehmen“, sagt der Verwaltungschef. Damit stehe er nicht zur Wiederwahl. „Die letzten Monate zeigten mir, dass mir der Rückhalt der Stadtverordneten fehlt und die konstruktive Zusammenarbeit erschwert ist“, erklärte der Verwaltungschef seine Entscheidung.
Die Verwaltung sei grundsätzlich in einem guten Zustand
Noch bis zum 11. September wird Heiko Gerstmann im Amt bleiben. Mit einem schlechten Gefühl geht er dann nicht in den Ruhestand: „Die Verwaltung ist personell jetzt deutlich besser aufgestellt als vor einigen Jahren, die fehlenden Jahresabschlüsse können endlich zügiger erstellt werden, so dass mehr Spielräume entstehen, die für die Bürger wichtigen Projekte voranzubringen.“ Alle freien Stellen konnten besetzt werden, Kündigungen habe es kaum gegeben. Das zeigt Gerstmann, dass die Verwaltung grundsätzlich in einem guten Zustand ist und die künftigen Aufgaben wird bewältigen können. Durch den Rückzug von Heiko Gerstmann werden die Reinfelder am 17, Mai 2020 lediglich die Wahl zwischen zwei Kandidaten haben. Neben Roald Wramp bewirbt sich auch die Reinfelderin Mary Rose Wolgast als parteiunabhängige Einzelkandidatin um das Amt.