Ahrensburg/Reinbek. Reinbek sagt Veranstaltungen mit vielen Menschen ab, Bad Oldesloe den verkaufsoffenen Sonntag und Glinde die Mühlengespräche.

Zwei Firmen im Kreis Stormarn haben bei der Agentur für Arbeit in Bad Oldesloe Kurzarbeit wegen des Coronavirus angemeldet. „Darüber hinaus gibt es eine erhöhte Anzahl vorsorglicher Anfragen zum Thema Kurzarbeit“, sagt Sprecher Stefan Schröder auf Abendblatt-Anfrage. „Dabei geht es um Fragen zu den Voraussetzungen für Kurzarbeitergeld und zur Abwicklung bei der Zahlung.“

Unternehmen spüren Auswirkungen des Virus

Die Industrie- und Handelskammer zu Lübeck hat eine Hotline für Unternehmen (Tel. 0461/806-806) eingerichtet und beantwortet die wichtigsten Fragen auf ihrer Website (www.ihk-schleswig-holstein.de). Im Falle eines am Coronavirus erkrankten Mitarbeiters kann das Gesundheitsamt in Absprache mit der Unternehmensleitung betroffene Bereiche bis hin zum kompletten Betrieb vorübergehend schließen. „Aber das war bislang in Stormarn noch nicht nötig“, sagt Michael Drenckhahn, Sprecher der Kreisverwaltung.

Die Minimax-Zentrale in Bad Oldesloe.
Die Minimax-Zentrale in Bad Oldesloe. © Andreas Laible

Doch die Auswirkungen des grassierenden Virus spüren die Unternehmen schon jetzt. Viele reduzieren die Dienstreisen ihrer Mitarbeiter oder sagen Messeauftritte ab. Der Oldesloer Hersteller von Brandschutzsystemen und Feuerlöschern Minimax Viking stellte bereits im Januar ein Team zum Schutz von Mitarbeitern und zur Sicherstellung der Lieferfähigkeit zusammen. „Gemeinsam mit der Geschäftsleitung, der Betriebsärztin und den Arbeitssicherheitsbeauftragten bewertet es täglich die Einsatzrisiken unserer Mitarbeiter und leitet geeignete Schutzmaßnahmen ein“, sagt Tino Drenger von Minimax. „So haben wir beispielsweise zwei Mitarbeiter aus China vorzeitig zurückgeholt. Die Kollegen im chinesischen Büro verzichten weitgehend auf Außeneinsätze.“

Reinbek sagt Ostermarkt und Konzertreihe ab

Parallel würden alle Produkte identifiziert und bewertet, die Komponenten aus vom Coronavirus betroffenen Regionen enthielten. „Teilweise haben wir die Versorgung bereits auf alternative Lieferanten umgestellt“, heißt es. Massive Auswirkungen wie eine Verzögerung der Produktionsprozesse, Lieferengpässe oder Umsatzeinbußen seien indes noch nicht erkennbar.

Unterdessen hat auch die Stadt Reinbek auf die Ausbreitung des Coronavirus hierzulande reagiert und städtische Veranstaltungen, zu denen eine größere Zahl an Menschen erwartet wird, bis einschließlich 5. April abgesagt. Dazu zählen zum Beispiel die Vernissage Retrospektive, die am 29. März im Schloss geplant war, und der Ostermarkt an gleicher Stelle am 21. und 22. März sowie die Konzertreihe am 15. März.

Auch in Glinde fallen Veranstaltungen aus

Auch die Volkshochschule ist betroffen. Sie streicht Fahrten mit den Bus ins Theater und zu einem Konzert. „Wir treffen diese Entscheidung ruhig und besonnen, aber mit dem klaren Ziel, einen Beitrag dazu zu leisten, um die weitere Verbreitung einzudämmen“, sagt Stadtsprecher Lennart Fey.

In der Kreisstadt Bad Oldesloe haben die Organisatoren den verkaufsoffenen Sonntag am 29. März abgeblasen. In Glinde fallen die von der Volkshochschule organisierten Mühlengespräche am 24. und 31. März aus.