Reinbek. Grundsteinlegung in Reinbek für das Schulzentrum: Projekt kostet 27,5 Millionen Euro. 2018 wurden Asbestfasern in Raumluft entdeckt.

Die große Asbest-Krise, die vergangenes Jahr die Stadt Reinbek getroffen hat, erweist sich jetzt als Beschleuniger des Um- und Neubauvorhabens Schulzentrum am Mühlenredder. Am Freitag wurde der Grundstein für das Großbauprojekt gelegt. Schülersprecher, Schulleiter und Politiker waren dabei.

Architekt Klaus Petersen (Büro ppp), Bürgermeister Björn Warmer und Kathrin Schöning, Leiterin des Amtes für Bildung und Stadtleben, bestückten die Kupfer-Plombe unter anderem mit den Bauplänen sowie Münzen. Laut Warmer ging es um nicht weniger als um das „teuerste und das ambitionierteste Bauprojekt in Reinbeks Geschichte“. Nur das Betonskelett bleibt stehen. 27,5 Millionen Euro sind eingeplant.

„Die Stadt investiert im Moment mehr als je zuvor“, berichtete der Verwaltungschef. „Innerhalb von vier Jahren sind wir schon jenseits der 60 Millionen Euro. Das meiste davon geht in Bildungseinrichtungen. Und dort ist das Geld auch genau richtig aufgehoben.“ Denn Wissen schütze auch vor Extremismus und Fremdenhass.

Schüler werden jetzt in Containern nahe dem Freizeitbad unterrichtet

Ursprünglich sollte das Gebäude bei laufendem Unterricht umgebaut und daher erst 2023 fertig werden. Die hohe Konzentration von Asbestfasern, die im Dezember 2018 in der Raumluft gemessen wurden, machte die ersten Planungen zunichte. Die Schule wurde gesperrt, ein Container-Campus als Ersatz nahe dem Freizeitbad gebaut. Die Einrichtung am Mühlenredder soll jetzt im Frühjahr 2022 fertig sein.

„Wir haben ja schon die eine oder andere Schule gebaut“, sagte Architekt Klaus Petersen. „Aber dieses ist ein außergewöhnliches Projekt. Der Asbestfund war ein nicht vorhersehbares Ereignis, das sehr professionell angegangen wurde.“ Der Fund habe die gesamte Republik alarmiert, weil in den 1970er-Jahren viele Schulen nach der gleichen Bauweise errichtet worden seien. Das Kultusministerium habe Überprüfungen empfohlen. Ein Gutachten brachte die Ursache an den Tag: An einem Teil der Paneele hat eine Beschichtung gefehlt, so dass im Laufe der Jahrzehnte durch Reibung in einem Fensterrahmen daraus Asbestfasern frei werden konnten.