Bargteheide. Kommunalpolitik soll vor den Sommerferien über die Sanierung oder einen Neubau am Kopernikus Gymnasium entscheiden.

Neues Jahr, alte Sorgen: Wie geht es weiter mit der Dreifeldhalle des Kopernikus Gymnasiums Bargteheide (KGB)? Diese Frage beschäftigte die Mitglieder des Bauausschusses in ihrer ersten Sitzung 2020. Sollte eine Sanierung des in die Jahre gekommenen Bauwerks angegangen werden? Oder doch lieber ein Neubau präferiert werden? „Darüber sollte bis spätestens zum Ende dieses Schuljahres Klarheit herrschen“, sagt Susann Jandt-Wahls, Leiterin des Fachbereichs Bau und Liegenschaften. Denn die Zeit drängt.

Nach einer Sicherheitsinspektion hatte die Halle 2018 vorübergehend gesperrt werden müssen, weil gravierende Brandschutzmängel offenbar geworden waren. Nach der Installation mehrerer Rauchmelder durfte der Betrieb im Herbst 2018 zwar wieder aufgenommen werden. Allerdings nur unter Auflagen.

Neubau würde sieben bis acht Millionen Euro kosten

Innerhalb von fünf Jahren muss eine grundlegende Sanierung oder ein Neubau erfolgen. Im Herbst dieses Jahres sind bereits zwei Jahre der eingeräumten Frist um. Inzwischen sind unter anderem sechs Standorte für einen Neubau betrachtet worden, von denen die Verwaltung zwei favorisiert. Zum einen der aktuelle Standort nach Abriss der alten Halle, zum anderen eine Fläche weiter nördlich. Stärker betrachtet werden soll indes auch eine umfassende Sanierung.

Sie könnte nach aktuellen Erkenntnissen vier bis fünf Millionen Euro kosten, während für einen Neubau zwischen sieben und acht Millionen Euro fällig würden. „Ob bei einer Sanierung tatsächlich fünf Millionen Euro ausreichen, ist keineswegs gewiss“, sagt dazu Jandt-Wahls. Einerseits könnten bei den Bauarbeiten weitere, noch versteckte Mängel und Probleme auftreten.

Weitere Flächenversiegelung soll vermieden werden

Andererseits seien Kompromisse unausweichlich. „Wirtschaftlicher wäre deshalb sicherlich ein Neubau, der modernen Anforderungen an solch einen Zweckbau in jedem Fall gerecht würde“, sagt die Fachbereichsleiterin gegenüber dem Abendblatt.

Bei den Beratungen im Herbst 2018 hatten die meisten Fraktionen der Bargteheider Stadtvertretung für eine Sanierung und einen Neubau plädiert. Das dürfte angesichts der Fülle an notwendigen Bauinvestitionen der Stadt kaum noch realistisch sein. Deshalb wurde die Verwaltung jetzt aufgefordert, beide Varianten noch einmal eingehend hinsichtlich Kosten, Zeitaufwand und Umweltverträglichkeit zu evaluieren.

Der Verwaltungstrakt der Orff-Schule wird erweitert

„Ein Neubau an gleicher Stelle hätte sicher auch den Vorteil, dass keine neue Flächenversiegelung nötig wäre. Ein Aspekt, der der Politik in den Beratungen zum Thema wichtig war“, erklärt Jandt-Wahls. Um den Ausfall der wertvollen Hallenkapazität so gering wie möglich zu halten, sei ein Abriss der Bestandsimmobilie in der Osterferien und ein anschließender Neubau in den Sommerferien durchaus denkbar.

Abgeschlossen sind inzwischen die Planungen für den Umbau des Verwaltungstrakts an der Carl-Orff-Schule. Dort wird für rund 325.000 Euro durch den Umbau eines ehemaligen Klassenzimmers die Fläche für das Lehrerzimmer verdoppelt und zudem mehr Platz für die Schulleitung im Erdgeschoss geschaffen.

CDU fordert Asbest-Messungen in gesamter Schule

Bei dem Bestandsgebäude handelt es sich um einen Bau aus den 1970er-Jahren, in dem, damals absolut üblich, auch asbesthaltige Materialien wie Eternit und Mineralwolle verbaut worden sind. Die Tatsache, dass im Zuge des Umbaus Wände abgerissen und an anderer Stelle neu errichtet werden müssen, rief nun die CDU-Fraktion auf den Plan. Sie forderte vorsorglich Messungen in der gesamten Schule.

„Abgerissen werden Leichtbau-Trennwände, keine statisch relevanten Bauteile. Insofern besteht kein Grund zur Panik“, sagt Susann Jandt-Wahls. Solange asbesthaltige Baustoffe gebunden seien, also nicht aufgebrochen würden, gehe von ihnen auch keine Gefahr aus. Es sei den Mitgliedern des Bauausschusses aber während der Bauphase eine Raumluftmessung in einem benachbarten Klassenraum zugesagt worden.