Aumühle. Von Bismarck hat ein Banner aufgehängt und sorgt damit für Aufruhr in der Gemeinde. Verwaltungschef Knut Suhk ist verärgert.

Gregor von Bismarck meint es ernst: Seit einigen Tagen informiert ein großes Banner die Nutzer des Parkplatzes vor der Reithalle, dass diese Parkmöglichkeit ab 1. Januar nicht mehr zur Verfügung steht. Der Text lautet: „Achtung liebe Parkgäste! Aumühle möchte leider nach fast 50 Jahren Nutzung diesen Parkplatz nicht entgeltlich pachten. So wird der Parkplatz leider zum 1. 1. 2020 geschlossen. Beschwerden bitte an den Bürgermeister: bmg-aumuehle@Amt-Hohe-Elbgeest.de.“

Aumühles Bürgermeister Knut Suhk (Bündnis 90/Die Grünen) ist „über den Text verärgert“ – nicht, weil die genannte E-Mail-Adresse falsch ist: „Diese Reaktion ist nicht förderlich für weitere Gespräche“, sagt Suhk. Der Text suggeriere, dass die Sperrung ein Verschulden der Gemeinde sei. Die Entscheidung, keinen entgeltlichen Vertrag abzuschließen, sei aber in der Verkehrssicherungspflicht begründet, die dann beim Pächter liege. „Wir können der Pflicht dort nicht nachkommen“, so der Bürgermeister. Der Parkplatz liege unter hohen Bäumen, der Grund sei weder befestigt noch asphaltiert. Winterdienst sei dort nicht möglich. Es dürfe nicht gestreut werden, und auf dem Waldboden könne kein Schneepflug eingesetzt werden.

Gregor von Bismarck fordert Bodenprüfung

Ein Banner informiert, dass der Parkplatz vor der Reithalle ab 1. Januar nicht mehr zur Verfügung steht.
Ein Banner informiert, dass der Parkplatz vor der Reithalle ab 1. Januar nicht mehr zur Verfügung steht. © BGZ | Stephanie Rutke

Gregor von Bismarck hat die Gemeinde jetzt aufgefordert, den Waldboden auf Verschmutzungen prüfen zu lassen. Knapp 50 Jahre lang haben hier Autos geparkt, deshalb könnte der Boden Rückstände von zum Beispiel Öl, Diesel oder Benzin enthalten. Eine Schranke wird von Bismarck an der Zufahrt zu dem Gelände nicht installieren lassen. „Allerdings wird ein Schild aufgestellt mit dem Hinweis, dass der Bereich nur für forst- und landwirtschaftliche Fahrzeuge frei ist“, erklärt er. Das Parken sei verboten, für die Überwachung des Verbotes sei dann die Polizei zuständig.

Die Gemeinde setzt nach wie vor auf den Bau eines Parkdecks auf einer Grünfläche zwischen dem Aumühler Bahnhof und dem Restaurant Waldesruh. Das Areal, so Aumühles Bürgermeister, gehöre Leopold von Bismarck, das Wegerecht für die Zuwegung liegt bei Gregor von Bismarck. Und der lehnt den Bau eines Parkdecks an dieser Stelle ab.

Gut 100 Pendler haben den Parkplatz genutzt

Gregor von Bismarck hält ein Parkhaus am Standort des jetzigen Reitstalls für eine Lösung. Gemeinde und Kreis sollten den Betreibern ein vernünftiges Kaufangebot machen und dort ein in den Wald architektonisch „passendes, bepflanztes Parkhaus mit 300 bis 500 Plätzen“ bauen. Schnell umzusetzen wäre diese Vorstellung sicherlich ebenso wenig wie die der Gemeinde.

Leidtragende werden von Januar an in erster Linie die rund 100 Pendler sein, die den bisherigen Platz vor der Reithalle genutzt haben, um von Aumühle aus mit der S-Bahn zu fahren.