Reinfeld. Das „Schwarzbuch“ des Bundes der Steuerzahler prangert den E-Highway an. Elf weitere Beispiele sind in Schleswig-Holstein angesiedelt.

Der sogenannteE-Highway auf der Autobahn 1 zwischen Reinfeld und dem Autobahnkreuz Lübeck ist im neuen „Schwarzbuch“ des Bundes der Steuerzahler aufgeführt. Dieses ist jetzt zum 47. Mal erschienen und prangert staatliche Geldverschwendung an.

Bundesweit wurden 100 Fälle zusammengetragen, zwölf Beispiele sind in Schleswig-Holstein angesiedelt. Beim Projekt in Stormarn ist von einer „unsinnigen Oberleitung für Lastwagen“ die Rede. Die Strecke auf der A 1 ist eine von drei Testrouten in Deutschland, mit denen das Bundesverkehrsministerium den Einsatz von Oberleitungssystemen zur Elektrifizierung schwerer Nutzfahrzeuge untersucht. Die Kosten für den Ausbau des fünf Kilometer langen Autobahnabschnitts mit Stromleitungen im Kreisgebiet waren von ursprünglich geplanten 14 auf 19 Millionen Euro gestiegen und der Start des Testbetriebs für September vorgesehen.

Wann die Strecke freigegeben wird, ist noch unklar

Doch daraus wurde nichts. Nachdem an einem nicht verbauten Querträger Mängel festgestellt worden waren, hatte ein Gutachter Verstärkungen an den Auslegern empfohlen. Derzeit werden in Fahrtrichtung Lübeck 123 Masten und auf der gegenüberliegenden Seite 130 technisch nachgerüstet. Wann die Strecke in Betrieb genommen wird, steht noch nicht fest. Das Testfahrzeug muss vor Ort für den Einsatz freigegeben werden. Bis Ende 2022 sollen auf dem Abschnitt bis zu fünf Oberleitungslastwagen der Spedition Bode fahren.