Bargteheide. Wiederherstellung des Hasselbuschs kostet nach Bau eines neuen Schmutzwasserkanals rund 800.000 Euro. Arbeiten starten Frühjahr 2020.

Die Hoffnungen der Hasselbusch-Anlieger in Bargteheide, die anteiligen Kosten für den erneuten Ausbau ihrer Straße könnten moderat bleiben, sind in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses gedämpft worden. Bei der Vorstellung der favorisierten Variante 2.1 wurde deutlich, dass die Bauarbeiten umfassender ausfallen werden als angenommen. „Wenn der Fußweg auf der Nordseite normgerecht hergestellt wird, verschiebt sich die Fahrbahnbreite gen Süden, womit auch auf der Südseite Arbeiten anfallen werden“, sagte Malte Peterich vom Planungsbüro Petersen & Partner Kiel.

Anlieger sollen bis zu zehn Euro je Quadratmeter zahlen

Wie berichtet, ist der Neubau des Hasselbuschs unumgänglich, weil unter der Straße ein neuer Schmutzwasserkanal gebaut werden muss. Im Zuge dieser Arbeiten werden acht Linden auf der Nordseite und drei auf der Südseite entfernt. Durch ihr Wurzelwachstum haben sie erhebliche Schäden an Fußwegen, Bordsteinen und des Straßenbelags angerichtet. Im Frühjahr 2020 sollen die Arbeiten beginnen. Seit Bekanntwerden der Baumaßnahme laufen die Anrainer Sturm gegen den Umfang der Ausbaupläne, insbesondere gegen ihre erneute finanzielle Beteiligung. Zwar kommt für die Kosten des Abwasserkanals die Abwasserentsorgung Bargteheide (AbaG) auf. Doch für die Wiederherstellung der Straße, die Verbreiterung des nördlichen Fußwegs auf 2,30 Meter und die Anpassung des Gehwegs auf der Südseite werden die Eigentümer der angrenzenden Grundstücke zur Kasse gebeten.

Nach Schätzungen der Verwaltung wird der Finanzbedarf für den Ausbau gemäß Variante 2.1 rund 800.000 Euro betragen. Daran werden die Grundeigentümer mit Ausbaubeiträgen zwischen 8,50 und zehn Euro pro Quadratmeter beteiligt. Das empfinden viele von ihnen als ungerecht. An der Straße sei es in den vergangenen Jahren zu einer „unsäglichen Flickschusterei“ gekommen, wie es Anwohner Henry Schulz formuliert. Nun müssten die Anwohner die Versäumnisse der Vergangenheit ausbaden.

Eigentümern droht Kostenbeteiligung von bis zu 10.000 Euro

In den 1970er-Jahren waren die Linden auf der Nordseite gepflanzt worden, bei einem Ausbau des Gehweges auf der Südseite 1989 weitere drei. „Wir haben alles, was hier in den vergangenen Jahren gebaut wurde, mitbezahlt: Die Asphaltdecke auf der ehemals gepflasterten Straße, die Bürgersteige, die Parkbuchten“, erklärt Gabriele Botes. Deshalb sei nur schwer einzusehen, warum die Anlieger nun wieder in beträchtlichem Umfang zahlen sollen.

Da es am Hasselbusch noch etliche ungeteilte Grundstücke in einer Größe von etwa 1000 Quadratmetern gibt, droht den betroffenen Eigentümern eine Kostenbeteiligung von bis zu 10.000 Euro. „Das hat bei so manchem zu Existenzängsten geführt“, weiß Botes. In der Nachbarschaft gebe es viele Senioren und alleinstehende Frauen, die solche Beträge von einer kleinen Rente kaum bestreiten könnten.

So haben sich die Hasselbu­scher für eine Abschaffung der Straßenausbaubeiträge eingesetzt. Die SPD-Fraktion in der Stadtvertretung hat sich jüngst hinter diese Forderung gestellt. Solange die Ausbausatzung aber gilt, werden die Anrainer zahlen müssen.