Todendorf. Bürger wollen mit Unterschriftenaktion Druck beim Verkehrsministerium machen. Anträge der Gemeinde abgelehnt.

Um endlich eine Fußgängerampel an der Hauptstraße zu bekommen, haben in Todendorf jetzt Eltern die Initiative übernommen und Unterschriften gesammelt. „Die Ampel ist lange überfällig“, sagt Bürgermeister Philipp Lemke von der Wählergemeinschaft AFWT. „Doch bisher wurden unsere Anträge abgelehnt. Die Gemeinde Todendorf ist machtlos.“

Der Verkehr sei an der Stelle schwer einsehbar

Täglich müssten zahlreiche Kinder die Landesstraße 90 im Ortskern queren, um zum Kindergarten oder Schulbus zu kommen. Doch der Verkehr sei schwer einsehbar, der Weg insbesondere bei Dunkelheit nicht sicher. „Es kann nicht sein, dass erst etwas Schlimmes passieren muss“, sagt Katrin Vagt, Mutter von zwei Kindern. „Das Amt stützt sich auf allgemeine Verkehrszahlen, lässt morgendliche Stoßzeiten ganz außer Acht.“ Doch gerade in den Morgenstunden seien die Kinder unterwegs, wollten spätestens im Schulalter selbstständig den Bus erreichen, der direkt vor dem Kindergarten abfährt. „Leider ist das in Todendorf kaum möglich“, sagt Vagt.

Bereits 2008 stellte die Gemeinde den ersten Antrag für eine Fußgängerüberquerung an der L 90 auf Höhe der Kreuzung zur Straße Rönnbaum. Immer wieder wurde ihr Anliegen seitdem abgelehnt. Dabei gehe es nicht einmal um Geld, betont der Bürgermeister. „Wir sind bereit, für eine Bedarfsampel mehrere Tausend Euro aus der Gemeindekasse zu nehmen“, sagt Lemke. „Das ist uns die Sicherheit unserer Kinder wert.“ Ohne Unterschrift des Verkehrsministeriums sei diese Eigeninitiative bei einer Landesstraße jedoch nicht möglich. Ein Umstand, der nicht nur bei den Bürgern auf Unverständnis stoße.

Eltern wollen Liste an den Verkehrsminister überreichen

„Es ist erstaunlich, wie wenig wir bewirken können“, sagt Gemeindevertreter Michael Steiner (AFWT). „Unsere Wünsche und Bedürfnisse werden einfach nicht gehört.“ Verärgert ist auch Kita-Leiterin Margitta Stapelfeldt. Sie habe bei den Stormarner Kindertagen ein Projekt gemacht mit dem Ziel, die gefährlichsten Orte innerhalb des Dorfes herauszufinden. Der Wunsch der Kinder nach einem Zebrastreifen wurde vom Kitaträger offiziell beim Kreis und Land eingereicht. „Die Kreisverkehrsaufsicht hat das jedoch abgelehnt“, sagt Stapelfeldt. „Um dem Thema Nachdruck zu verleihen, wollen wir die Aktion in den Herbstferien noch einmal starten. Unsere Waldkinder müssen jeden Tag an der Stelle vorbeigehen.“

Um gemeinsam für ihr Ziel zu kämpfen, haben sich Einwohner der 1200-Seelen-Gemeinde nun unter der Leitung von Katrin Vagt zusammengeschlossen. Innerhalb der ersten 24 Stunden sammelten sie knapp 100 Unterschriften in der Kita und Bäckerei, weitere sollen folgen. „Verkehrsminister Bernd Buchholz hat vor einigen Jahren selbst in Todendorf gewohnt“, sagt Vagt. „Unser Wunsch wäre es, ihm die Liste bei einem Vor-Ort-Termin zu überreichen.“