Trittau. „Zu wenig Informationen“. Mitglieder des Finanz- und Wirtschaftsausschusses lehnen Schaffung einer Stelle für einen Ortsmanager ab.

Bei der jüngsten Sitzung der Mitglieder des Finanz- und Wirtschaftsausschusses der Gemeinde Trittau ist es zu einem Eklat in Sachen Ortsmarketingkonzept gekommen. Im Vorfeld hatte die Arbeitsgruppe Ortsmarketing das mit dem Beratungsbüro Cima erarbeitete Organisationsmodell einstimmig befürwortet. Nach einer internen Vorstellung für die Kommunalpolitiker wurde das Ortsmarketingkonzept vor Kurzem zudem in einer Einwohnerversammlung der Öffentlichkeit präsentiert. Doch bei der Sitzung entschieden sich die Ausschussmitglieder überraschend mehrheitlich gegen die Umsetzung des Konzepts und die Schaffung einer Stelle für einen Ortsmanager.

Nun müssen Mitglieder des Hauptausschusses über die Stelle beraten

Vorausgegangen war eine emotional aufgeladene Diskussion. Ein Vorwurf seitens der CDU-Fraktion lautete, es lägen ihr nicht genügend Informationen vor. Sie stellte den Antrag, das Thema zur weiteren Beratung in die Fraktionen zurückzuverweisen und über die Schaffung der zusätzlichen Stelle im Hauptausschuss zu beraten. Dieser Antrag wurde mehrheitlich angenommen.

Trittauer Bürgermeister spricht nach dem Beschluss von einem „Desaster“

Bürgermeister Oliver Mesch bezeichnete das Ergebnis als Desaster und einen großen Schlag für die Bürger, Vereine und Gewerbegemeinschaft Trittau, die intensiv in den Prozess eingebunden gewesen seien. Es habe genug Gelegenheit gegeben, offene Fragen zu klären, beispielsweise bei der internen Vorstellung. Doch zu dem Termin seien nur zwölf Politiker gekommen. Er könne nicht nachvollziehen, dass es nach so langer Diskussion noch Klärungsbedarf gebe.

Sprecher der Gewerbegemeinschaft Trittau „stinksauer“ auf die Politiker

Marc Möseler, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit der Gewerbegemeinschaft Trittau (GGT), formulierte es etwas drastischer: „Ich bin stinksauer“, sagte er. Auch er konnte das Argument, dass die Politik nicht genügend in den Prozess einbezogen gewesen sei, in keiner Weise nachvollziehen. Die Entscheidung sorge bei den Bürgern für Politikverdrossenheit. „Die Politik hört gar nicht zu, was die Bürger wollen“, kritisierte Möseler. Seine Befürchtung: „Wenn das Ortsmarketingkonzept komplett vor die Wand gefahren wird, war die Arbeit der letzten Jahre komplett umsonst.“