Bad Oldesloe. Um Menschen auf der Durchreise länger in der Region zu halten, will der Kreis ab 2020 ein Tourismuskonzept erstellen lassen.
Der Kreis Stormarn wird bei Touristen immer beliebter. Das zeigt der jetzt im Wirtschafts-, Planungs- und Bauausschuss vorgestellte Tourismusbericht. Gezählt wurden in der ersten Jahreshälfte 191.630 Übernachtungen. Das ist eine Steigerung von 4,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. „Das ist noch nicht alles, die Gäste bleiben auch immer länger“, sagt Tourismusmanagerin Rabea Stahl. Im Schnitt für zwei Nächte.
Immer häufiger sind Hotels komplett ausgebucht und Reisende haben das Problem, dass sie spontan keine Übernachtungsmöglichkeit bekommen. Rabea Stahl: „Wir hatten erst kürzlich einen Anruf aus der Stadtinfo in Bad Oldesloe, die für vier Personen ein Zimmer suchte und in der ganzen Stadt nichts gefunden hat. Das Beispiel zeigt, dass es hier durchaus auch noch Potenzial für Investoren gibt.“
Zunächst ist der Kreis Stormarn kein typisches Tourismusgebiet. Viele der Besucher kommen in erster Linie wohl wegen der Nähe zu Hamburg und Lübeck, weniger aufgrund der Sehenswürdigkeiten. Doch die Tourismusabteilung sieht durchaus das Potenzial, Menschen auf der Durchreise zumindest ein paar Tage länger in der Region zu halten. Im Fokus steht dabei auch die geplante Fehmarnbelt-Querung, die in Zukunft für noch mehr Durchgangsverkehr sorgen dürfte. Deswegen will der Kreis Stormarn ab 2020 ein Tourismuskonzept erstellen lassen. Die Kosten belaufen sich auf 40.000 Euro, von denen voraussichtlich 60 Prozent gefördert werden.