Ahrensburg. Bei sämtlichen Investitionen muss die Stadt auf Umweltfolgen achten. Auch dem Flächenaustausch zum Kita-Neubau wurde zugestimmt.

Die Stadt Ahrensburg will ihren Teil dazu beitragen, die weltweite Erderwärmung aufzuhalten. Der Umweltausschuss hat dem Antrag „Vorrang für den Klimaschutz“ mehrheitlich zugestimmt, den Grüne, SPD und Wählergemeinschaft WAB gemeinsam entwickelt hatten. Bei sämtlichen Investitionsprojekten wird künftig auf größtmögliche Klimafreundlichkeit geachtet. Außerdem soll bis Ende September ein Klimabeirat gegründet werden mit Vertretern der Verwaltung und Parteien sowie Fachleuten, die in Ahrensburg leben.

„Das alles ist ein wichtiger Schritt für unsere Stadt“, sagt Christian Schmidt (Grüne), Vorsitzender des Umweltausschusses. „Ziel ist es, bei allen Maßnahmen die Auswirkung auf den Klimawandel so gering wie möglich zu halten beziehungsweise Maßnahmen mit höherer Klimafreundlichkeit zu priorisieren“: So lautet die Vorgabe für die Zukunft. Die endgültige Entscheidung trifft die Stadtverordnetenversammlung bei ihrer Sitzung am 26. August.

Klimabeirat hat vielfältige Aufgaben

„Zum Beispiel muss jetzt bei Neubauten automatisch geprüft werden, ob ein Gründach oder eine Solaranlage sinnvoll sind“, sagt Schmidt. Bisher war das nicht zwingend vorgeschrieben. „So wurde bei der Erweiterung der Selma-Lagerlöf-Gemeinschaftsschule darauf geachtet, bei der Kita am Heimgarten dagegen nicht“, sagt Schmidt.

Auf die Einhaltung der Richtlinien soll auch der Klimabeirat drängen. Er wird die Beschlüsse der ehrenamtlichen Kommunalpolitiker mit vorbereiten. Grundlage ist zunächst das Integrierte Energie- und Klimaschutzkonzept (IEK), das die Stadtverordneten schon vor vier Jahren beschlossen haben.

Flächentausch von Stadt und Kirchenkreis Hamburg-Ost

Der Beirat, dessen genaue Größe und Zusammensetzung in den nächsten Wochen festgelegt wird, soll sich zudem um Öffentlichkeitsarbeit kümmern. Er kann auch eigene Projekte initiieren und Geld dafür beantragen. Vorgesehen sind mindestens zwei öffentliche Sitzungen im Jahr, bei denen alle Einwohner ihre Themenvorschläge machen können. Mit Klimaschutzmanagerin Jule Lehmann, die seit März im Rathaus arbeitet, kümmert sich eine Expertin außerdem hauptamtlich um das Thema.

Der Umweltausschuss stimmte als erstes Gremium auch einem Flächentausch von Stadt und Evangelisch-Lutherischem Kirchenkreis Hamburg-Ost zu. Die Kirche möchte ihre Kita Kleine Nordlichter am Wulfsdorfer Weg 111 abreißen und größer neu bauen (wie berichtet). Voraussetzung dafür ist eine Verlegung des städtischen Wanderwegs Kattensteert von der Ost- an die Westseite des Kindergartens.

„Wenn der Grundstückstausch genehmigt ist, stellen wir noch dieses Jahr den Bauantrag“, sagt Kirchenkreissprecher Remmer Koch. Im Neubau sollen rund 130 Kinder in acht Gruppen betreut werden. Momentan gibt es vier Gruppen mit 80 Plätzen für Drei- bis Sechsjährige sowie einen Hort für 15 Grundschüler.