Ahrensburg. „My home is my castle“: Mit diesem Slogan will der Vorstand des Ahrensburger Stadtforums künftig für die Schlossstadt werben.

Für Götz Westphal ist das Stadtmarketing von Ahrensburg inzwischen nur noch „ein leidiges Thema“. Der Vorsitzende der Kaufleutevereinigung Ahrensburger Stadtforum bemängelt, dass es der Stadt seit Jahren nicht gelungen sei, ein professionelles Stadtmarketing auf die Beine zu stellen. Wie berichtet, hatten CDU, Grüne, Wählergemeinschaft WAB und Linke im Hauptausschuss nach zweijähriger Entwicklungszeit gegen die Umsetzung des von der Steuerungsgruppe entwickelten Konzepts gestimmt. Daher hat der Stadtforum-Vorstand nun selbst die Initiative ergriffen und ein eigenes Logo für Ahrensburg vorgestellt.

Es ist schlicht und einprägsam gestaltet. Über dem Schriftzug „My home is my castle“ prangt eine Skizze des Ahrensburger Schlosses. Die Idee dazu stammt von dem 2018 verstorbenen Ahrensburger Peter Jagodzinski, der das Logo auch entwickelt hat. Westphal erzählt, dass sich Jagodzinski in der ersten Phase im Lenkungsausschuss engagiert und dort seine Idee vorgestellt habe, dann aber frustriert ausgeschieden sei. „Er hat die Gruppe verlassen, weil er das Gefühl hatte, dass es dort in die falsche Richtung ging.“ Beim Stadtforum, dessen bürgerliches Mitglied er war, stieß er dagegen mit seinem Vorschlag auf offene Ohren. Antje Karstens beschreibt Jagodzinski als „unglaublich kreativen Menschen“. Er habe die Reinzeichnung noch vor seinem Tode freigegeben und dem Verein das Versprechen abgenommen, dass dieser den Slogan in Kombination mit seiner Schlossgrafik als eigene Bild-Wort-Marke schützen lasse.

Stadtforum plant eigenen Onlineshop

Der Prozess von der Idee bis zum urkundlichen Eintrag nahm etwa eineinhalb Jahre in Anspruch, wurde begleitet vom Schutzmarkendienst und einem Patentanwalt. Für Mitglieder des Stadtforums ist die Nutzung unentgeltlich, sie müssen allerdings eine Lizenz beantragen. Wer dem Verein nicht angehört, das Logo aber trotzdem nutzen will, muss eine Gebühr dafür zahlen, die deutlich über dem Mitgliedsbeitrag liegen soll. Bei der Nutzung behält sich der Verein ein Mitspracherecht vor. Antje Karstens sagt: „Wir möchten das Logo nur auf wertigen Produkten haben.“

Einige davon wie Polohemden, Aufkleber und Becher will das Stadtforum auf seiner Website ab September in einem eigenen Shop präsentieren. Will die Verwaltung das Logo nutzen, muss sie einen Lizenzvertrag mit dem Verein schließen. „Was kann einer Stadt Besseres passieren, als gegen geringe Gebühr ein bereits fertiges Logo zu nutzen?“, fragt Karstens. Westphal erwartet „Reaktionen zwischen ärgerlich bis begeistert“ vonseiten der Stadt. Klar ist: Begeisterung wäre ihm deutlich lieber.