Glinde. Ein Jahr lang beschäftigten sich Glinder mit der Gestaltung der Ortsmitte. Ergebnisse aus Workshops und Begehungen wurden nun vorgestellt.
Wie kann unsere Innenstadt schöner und besser werden? Mit dieser Frage befassen sich die Glinder seit fast genau einem Jahr: In fünf Bürgerworkshops samt Begehungen sammelten sie Ideen, wie sie die Ortsmitte umgestalten könnten. Die Ergebnisse haben Karsten Schwormstede vom Büro „Architektur + Stadtplanung entwickeln und gestalten“ und Jens Rümenapp von ggr-planung jetzt dem Bauausschuss und den Glindern vorgestellt.
Nachverdichtung wird akzeptiert
„Unter anderem zeigte sich, dass eine Nachverdichtung mit Wohnungen akzeptiert, teils sogar gewünscht ist“, berichtete Schwormstede. Weitere Ideen sind eine neue zentrale Bushaltestelle im Westen des Marktplatzes, eine Öffnung des Marktes zum Engelspark, eine Tiefgarage im Norden, ein Parkhaus im Süden, 315 zusätzliche Wohnungen und darunter 60 Prozent mehr Einzelhandelsflächen. „Zu einer lebendigen Ortsmitte gehört zwar nicht die Imitation einer Altstadt, aber doch eine kleinteiligere Bebauung mit Giebeln zur Straße“, erläuterte Karsten Schwormstede.
Möllner Landstraße soll schmaler werden
Zudem soll die Möllner Landstraße, die im weiten Bogen um die Stadtmitte führt, schmaler werden, um zwei Meter breite Radwege und breite Gehwege an beiden Seiten ergänzt werden. Die Idee, die Möllner Landstraße über die alte Bahntrasse zu verlegen, somit den heutigen Verlauf als Fußgängerzone zu nutzen und die Dorfstraße stärker ans Zentrum anzubinden, wurde hingegen verworfen. Die Umsetzung der Planung wäre aufwendig, teuer und würde zudem lang dauern. „Wir sehen nicht den großen städtebaulichen Nutzen, der das rechtfertigen würde“, sagt Rümenapp. Deshalb favorisieren die Planer die Umgestaltung der Möllner Landstraße.
Ab jetzt berät die Politik
Alle Ergebnisse fließen jetzt in den Entwurf des Rahmenplans, der von September an vom Glinder Bauausschuss beraten werden soll. „Die öffentliche Mitarbeit ist abgeschlossen, wir tauchen jetzt in den politischen Entscheidungsprozess ein“, erläutert Bürgermeister Rainhard Zug.