Reinbek. Nach den Ferien sollen Schüler und Lehrer einziehen. Die Schadstoffsanierung im alten Gebäude nach Astbest-Fund beginnt demnächst.

An einige Stellen sind schon drei Module übereinandergesetzt. Täglich kommen weitere hinzu, die ein Kran positioniert – und im Erdgeschoss wird bereits der Innenbereich ausgestattet. Der Bau einer Container-Schule auf der Wiese hinter dem Reinbeker Freizeitbad geht zügig voran. „Wir liegen im Zeitplan“, sagt Bauamtsleiter Sven Noetzel dazu. Nach den Sommerferien werden dort die Jungen und Mädchen der Gemeinschaftsschule unterrichtet. Ihr Gebäude am Mühlenredder ist nach dem Asbest-Fund seit rund sieben Monaten geschlossen, wird über Jahre saniert und erweitert.

Die Übergangslösung kostet Reinbek rund sechs Millionen Euro, denn die Module sind gekauft. Aus 350 setzt sich die Schule nach der Fertigstellung zusammen. Sie hat drei Geschosse und besteht aus drei Flügeln, die eine U-Form bilden. Bis spätestens 19. Juli sollen alle Komponenten geliefert sein. „90 Prozent der Räume sind ab dem ersten Schultag im August nutzbar“, sagt Noetzel. Zwei Wochen später soll das Projekt abgeschlossen sein.

Für das Projekt sind 27 Millionen Euro einkalkuliert

Bürgermeister Björn Warmer hatte die Schließung des Schulzentrums am 5. Dezember angeordnet, nachdem in zwei Klassenzimmern Asbest ausgemacht worden war. Daraufhin veranlasste die Stadt weitere Messungen: In 30 Räumen und noch an anderen Stellen wie Flurbereichen war die Schadstoffbelastung extrem hoch. Bei mehr als 1000 Fasern pro Kubikmeter Luft besteht sofortiger Handlungsbedarf. Der Höchstwert lag bei 13.130 Fasern im Büro einer Schulsozialarbeiterin. Die Frau hatte dort 14 Jahre gearbeitet. Fest steht, dass Platten an den Wänden mit eigentlich festgebundenem Asbest Ursache sind. Das Schulzentrum sollte ohnehin modernisiert und vergrößert werden, allerdings bei laufendem Betrieb. Deswegen wird es nun schneller gehen. Der Rohbau soll im September starten, die Fertigstellung ist für Februar 2022 angedacht. Bereits in den Sommerferien soll die Schadstoffsanierung angegangen werden inklusive des Rückbaus bis auf die Trägerelemente. 27 Millionen Euro hat Reinbek für das Projekt kalkuliert.

Die 675 Gemeinschaftsschüler waren seit mehr als einem halben Jahr auf verschiedene Standorte verteilt, lernten zum Beispiel in Containern auf dem Pausenhof des Schulzentrums, am Gymnasium und in einer früheren Schule in Wentorf. Abiturprüfungen wurden im Rathaus geschrieben. Das Gebäude am Mühlenredder ist auch Heimat der kleinen Amalie-Sieveking-Förderschule. Auch sie kehrt zurück, bleibt für die Zeit der Sanierung aber auf dem Areal der Grundschule Klosterbergen.