Bad Oldesloe. Große Mehrheit stimmt für Abwahl des FBO-Politikers, der außerhalb seiner Fraktion das Vertrauen verloren hatte.

Matthias Rohde ist als Vorsitzender des Oldesloer Wirtschafts- und Planungsausschuss seines Amtes enthoben worden. Eine große Mehrheit stimmte für den entsprechenden Antrag der Fraktion Freie Wähler & Familie (FWF). Damit wurde erstmals in der dokumentierten Geschichte der Stadt ein Ausschussvorsitzender während der laufenden Amtszeit gegen seinen Willen abgesetzt.

„Wir haben uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht“, sagte Tom Winter (FWF) zu dem Antrag seiner Fraktion. Immer wieder sei der Führungsstil von Matthias Rohde während und nach den Sitzungen des Ausschusses offen kritisiert worden. Doch geändert habe sich nichts. Deswegen sah die FWF letztendlich keine andere Möglichkeit, als seine Abberufung zu beantragen.

Nur eigene Wählergemeinschaft hielt zu Rohde

Abgesehen von der FBO stimmten nur vereinzelt Stadtverordnete gegen den Antrag. Schon das zeigte am Abend deutlich das fehlende Vertrauen in den Ausschussvorsitz. Die FBO-Fraktionsvorsitzende Patricia Rohde verteidigte vor der Abstimmung ihren Mann, wie auch alle anderen anwesenden Fraktionsmitglieder: „Es war immer unser Bestreben, einen respektvollen Umgang mit den anderen Fraktionen zu pflegen. In der Sache hart, aber nie persönlich.“

Das sehen Politiker anderer Parteien offenbar völlig anders. Immer wieder, so schildern es Ausschussmitglieder, soll Matthias Rohde Wortmeldungen anderer Fraktionen übergangen oder polemisch kommentiert haben. „Das waren keine Einzelfälle – dieses Verhalten ist der Grund für den Vertrauensverlust“, sagte Hans-Hermann Roden (SPD).

Dass Matthias Rohde als WPA-Vorsitzender eine Einladung zu einem Ortstermin mit Anwohnern in Rethwischfeld nicht an seine Ausschussmitglieder weitergab, sei nur „die Spitze des Eisbergs“ gewesen. Die FBO behält ihr Vorschlagsrecht und muss jetzt einen anderen Vorsitzenden bestimmen.