Reinbek. Film von Jonas Nahnsen zeigt, wie Tarek Saad sich in der neuen Heimat für Demokratie engagiert. Anschließend Gesprächsrunde.
Tarek Saad stammt aus Syrien, machte dort 2012 sein Abitur. Er arbeitete als Journalist, wurde dabei angeschossen und schwer verletzt. 2014 gelang ihm die Flucht nach Deutschland. Regisseur Jonas Nahnsen stammt aus Breklum in Nordfriesland und hat schon früh die Leidenschaft für das Format Film zum Erzählen von Geschichten für sich entdeckt.
Ein Filmprojekt führte die beiden jungen Männer zusammen. Der Filmring Reinbek und die Kirchengemeinde zeigen den daraus entstandene Dokumentarfilm „First Line“ bei einem Film- und Gesprächsabend in der Nathan-Söderblom-Kirche an diesem Mittwoch, 26. Juni (19 Uhr). Der 40-minütige Film beschreibt, wie Saad sich ein neues Leben in Deutschland aufbaut und seinen Weg in die schleswig-holsteinische Gesellschaft findet. Er engagiert sich politisch, will mitdiskutieren, mitgestalten und die Demokratie leben. Durch seine Erfahrungen von Krieg und Flucht bringt er eine neue Perspektive mit ins politische Geschehen. Heute ist Tarek Saad Landesvorsitzender der SPD-Arbeitsgemeinschaft Migration und Vielfalt.
Film ist Nahnsens Regiedebüt
Jonas Nahnsen studierte Medientechnik. Der von ihm produzierte Film ist sein Regiedebüt. Nahnsen sagt: „Mein Ziel war es, eine Geschichte zu erzählen, in welcher es nicht um einen Geflüchtete als unmündiges Opfer von Krieg und Flucht geht, sondern um einen mündigen, aktiven, mutigen und engagierter Menschen.“ Ein Porträt dieser Art habe er bisher in der Medienwelt vermisst. Für Tarek Saad ist es dagegen wichtig zu zeigen, „dass der Zuschauer versteht, dass ich kein Einzelfall bin“. An den Film schließt sich eine Gesprächsrunde mit Saad und Nahnsen an.
Film- und Gesprächsabend Mi 26.6., 19.00, Nathan-Söderblom-Kirche, Berliner Straße 4, Eintritt frei