Glinde. In Glinde fiel den Beamten der bekannte goldfarbene Lamborghini von Abubakr. B auf. 30 Autos nach Hochzeitskorso kontrolliert.

Wegen einer Hochzeit innerhalb des kriminellen Abou-Chaker-Clans ist die Polizei am Pfingstsonnabend zu einer Großkontrolle in Glinde im Landkreis Stormarn ausgerückt. Dabei wurden ein roter Ferrari sowie ein Mercedes sichergestellt. Außerdem wurden mehrere Tempo-, Rotlicht- und Lärmverstöße festgestellt.

Auslöser des Einsatzes war die Trauung eines türkischen Kurden, der nach Abendblatt-Informationen Verbindungen zu dem vor allem in Berlin auffälligen Familienclan Abou Chaker hat, in Lübeck. Als die Polizei davon erfuhr, zeigte sie zunächst aus Sicherheitsgründen Präsenz. Nachdem die Beamten mehrere Verkehrsverstöße bei dem mit 30 Autos und Motorrädern durchgeführten Hochzeitskorso feststellten, führten sie erste Kontrollen durch.

Anschließend zog die Feiergesellschaft in polizeilicher Begleitung weiter zum Entrée Hotel Glinde, wo die Hochzeit mit rund 600 Gästen gefeiert wurde. Doch noch bevor diese den Festsaal erreichten, kontrollierte die Polizei zahlreiche auffällige Autos der Kolonne auf einem Parkplatz knapp 400 Meter vor dem Hotel. Mit dabei waren auch Einsatzkräfte der Hamburger Soko "Autoposer".

Goldfarbener Lamborghini bei Hochzeit

Das Ergebnis: Ein in Bayern negativ aufgefallener Ferrari, nach dem gefahndet wurde, sowie ein Mercedes CLS, an dem technische Veränderungen vorgenommen worden waren, wurden abgeschleppt. Bei einem Audi wurde ein nicht zugelassener Heckflügel abgebaut und bei mehreren Luxus-Sportwagen wurden Lärmmessungen durchgeführt. Die Polizei leitete fünf Bußgeldverfahren ein und erhob in 33 Fällen Verwarnungsgelder. Darüber hinaus wurden zehn Kontrollberichte wegen technischer Mängel oder nicht mitgeführter Papiere ausgestellt.

Kontrolliert wurde auch der polizeibekannte goldfarbene Lamborghini von Abubakr. B. – diesmal allerdings mit einer erlaubten goldmatten Folie. Er durfte weiterfahren.

Die Polizei war während der Hochzeitsfeier in Reichweite geblieben, um auf eine mögliche Ausartung vorbereitet zu sein. Die Beamten mussten allerdings nicht mehr eingreifen.