Elmenhorst. Das Feuer war im Wirtschaftsraum des Einfamilienhauses in Elmenhorst ausgebrochen. 60 Feuerwehrleute im Einsatz.
Schwarzer Ruß an der Fassade des hübschen Einfamilienhauses in dem Elmenhorster Neubaugebiet zeugt einen Tag später von der Katastrophe, die sich hier am frühen Mittwochabend abgespielt hat: Familie Schulz hat ihr Zuhause und zwei Familienmitglieder verloren: Einen Hund und eine Katze.
Am Morgen nach dem Feuer, das in der Waschküche des zweistöckigen Gebäudes ausgebrochen ist, steht Andrea Schulz vor der dunklen Eingangstür des verputzten Einfamilienhauses. Im Juni 2016 hatte sie das Haus gemeinsam mit ihrem Mann Christian und ihren beiden Kindern Leo (15) und Luise (7) gebaut und bezogen. Jetzt, fast genau drei Jahre später, ging der Traum vom Eigenheim buchstäblich in Rauch auf.
Ermittler müssen Brandursache klären
Die Ränder des Haupteinganges, durch die am Mittwochabend Feuerwehrleute in Atemschutzmasken das Gebäude betraten, sind geschwärzt vom dichten Rauch. Vor der Tür steht ein ausgebrannter Gefrierschrank, ein Kühlschrank, eine Waschmaschine. Ob ein technischer Defekt in einem der Geräte für das Feuer verantwortlich ist, werden weitere Ermittlungen ergeben müssen.
„Mein Sohn hat das Feuer bemerkt, als wir gemeinsam nach Hause kamen“, sagt Andrea Schulz. Niemand sei Zuhause gewesen, als das Feuer ausbrach. Bis auf die beiden Tiere. Der Familienhund und die Katze. Beide überlebten den Brand nicht. Wahrscheinlich starben sie an einer Rauchgasvergiftung. „Ich habe die Tiere noch nicht gesehen, aber das muss wohl noch warten. Sie befinden sich noch im Haus“, sagt Andrea Schulz, die von den Ereignissen immer noch sichtlich mitgenommen ist. Sie sei am Abend des Feuers noch ins Krankenhaus eingeliefert worden. Es war der Schock: „Ich bin zusammengeklappt.“
Amt stellt der Familie eine Wohnung zur Verfügung
Bis der Sachverständige kommt, ist das Gebäude versiegelt. Über den Zustand ihres Hauses weiß sie daher noch nicht viel: „Ich habe bis jetzt nur durch die Fenster geschaut. Aber es wird wohl Monate dauern, bis wir wieder einziehen können.“ Schnelle und unkomplizierte Unterstützung gibt es unterdessen vom Amt Bargteheide-Land. In solche Fälle können betroffenen Familien Notunterkünfte zur Verfügung gestellt werden. „Ich kann heute die Schlüssel für eine Wohnung in Bargfeld-Stegen abholen“, sagt Andrea Schulz. Dort wird das Paar mit ihren zwei Kindern wohnen, bis ihr Haus wieder bewohnbar ist. Auch in der Nachbarschaft ist die Anteilnahme groß.
Der Ulmenweg, in dem sich das Haus der Familie Schulz befindet, gehört zu einem neuen Wohngebiet in Elmenhorst. Die Häuser sind nur ein paar Jahre alt. Wenige Grundstücke, auf denen sich meist junge Familien den Traum vom Eigenheim erfüllt haben, sind durch Zäune getrennt. Vorstadtidylle. Dementsprechend groß ist auch der Schock bei den Nachbarn über das Feuer aus heiterem Himmel.
Nachbarin unterstützt die Familie
"Es war einfach schrecklich, das Haus brennen zu sehen", sagt eine Nachbarin. Sie habe der Familie sofort angeboten, bei ihr übernachten zu können. Jetzt macht sie sich Gedanken über die nächsten Wochen: „Durch den Rauch sind ja wahrscheinlich viele Sachen nicht mehr zu gebrauchen.“ Damit rechnet auch die Hauseigentümerin. Die Kleidungsstücke und auch viele der Möbel werden den rauchigen Gestank wohl nie wieder ablegen. Andrea Schulz: „Wir würden jetzt einfach gern schnell wieder ins Haus, um uns einen Überblick zu verschaffen und ein paar unserer Sachen zu holen. Und um unsere beiden Tiere beerdigen zu können.“
An der Löschaktion waren nach Angaben eines Feuerwehrsprechers 60 Einsatzkräfte beteiligt. Insgesamt dauerte der Einsatz in der Nacht mehr als vier Stunden an. Nicht nur das Feuer, auch das Löschwasser habe dem Gebäude zugesetzt. Die Polizei sprach von einem Sachschaden von etwa 200.000 Euro.