Ahrensburg. In unserer Serie Bank-Geheimnisse treffen wir Stormarner auf ihrer Lieblingsbank. Heute: Dirk Bartel, seit 17 Jahren Leiter der Haspa Ahrensburg.

Er gehört zu den Menschen mit einer ansteckenden Freundlichkeit. „Die Welt ist so hektisch. Ich möchte nicht über die Dinge meckern, sondern suche das Schöne am Tag“, sagt Dirk Bartel, der die Hamburger Sparkasse (Haspa) in Ahrensburg noch bis Ende dieses Monats leitet. Diese Lebenseinstellung spiegelt sich auch in einer seiner Lieblingsformulierungen wider: „Das Gute daran ist …“

Gereift ist die Erkenntnis in etlichen Managementkursen – und im Kloster. Dort war er einmal in der Schweiz und einmal auf der Fraueninsel im Chiemsee. „Beim Meditieren mit Zen-Meistern habe ich gelernt, was passiert, wenn man sich entspannen kann.“ Und wie man mit sich und seiner Umwelt achtsam umgeht. „Das hat mir viel Kraft und Gelassenheit gegeben“, sagt der Banker. Lächelnd ergänzt er: „Vielleicht war ich früher etwas hektischer.“

Nach 17 Jahren als Haspa-Chef in Ahrensburg und vier weiteren in Bargteheide verlässt Dirk Bartel den Kreis Stormarn beruflich. Im Juni übernimmt er die Filiale in Hamburg-Duvenstedt. „Ich werde dieses Jahr 50, und es fühlt sich gut an, noch einmal etwas Neues zu machen“, sagt er. Die Offerte habe für ihn gut gepasst, da er viele Verbindungen in die Gegend habe.

Engagement für Musiknacht und den Kinosommer

Mit seiner Frau lebt Bartel nicht weit entfernt in Bargfeld-Stegen. „Auf Gut Wulksfelde haben wir Silberhochzeit gefeiert.“ Und die mittlerweile erwachsene Tochter, die in Kiel studiert, hat in Duvenstedt („Ein ähnlicher Standort wie Ahrensburg, ein Dorf in der Großstadt“) mit vier Jahren ihren ersten Ballettunterricht bekommen.

Den künftigen Arbeitsweg kennt Dirk Bartel also gut. „Ich möchte gern auch durch den Wald mit dem Rad zur Filiale fahren“, sagt er. Um trotz der Anstrengungen frisch im Büro anzukommen, denkt er über ein E-Bike nach.

Der Weggang aus Ahrensburg fällt ihm bei aller Wechselfreude schwer. „Ich habe den Ort und die Menschen sehr liebgewonnen.“ Vor allem der Kontakt zu Kaufleuten und Vereinsvertretern habe ihm Spaß gemacht, aber auch der direkte Draht zur Politik und ins Rathaus. „Man lernt viele Menschen kennen und hört, wo etwas fehlt“, sagt er. Regelmäßig unterstützt die Bank Institutionen in der Region.

Zwei Veranstaltungen bleiben Dirk Bartel stark in Erinnerung:

die Musiknacht

Kiddo Kat alias Anna Guder mit der ersten Fußball-Herrenmannschaft des Ahrensburger TSV beim Fototermin
Kiddo Kat alias Anna Guder mit der ersten Fußball-Herrenmannschaft des Ahrensburger TSV beim Fototermin © Elvira Nickmann | Elvira Nickmann
Stefan Stoppok spielt bei Holzhandlung Wulf (Bahnhofsstraße)
Stefan Stoppok spielt bei Holzhandlung Wulf (Bahnhofsstraße) © Stefan Stoppok | Stefan Stoppok
Checken im Hotel Am Schloss ein: Jaimi Faulkner und Band
Checken im Hotel Am Schloss ein: Jaimi Faulkner und Band © BGZ | Martin Huch Photography
Das Duo Belle Roscoe bringt Indiesound nach Ahrensburg
Das Duo Belle Roscoe bringt Indiesound nach Ahrensburg © Privat | Privat
Sängerin San Glaser tritt in der Haspa am Rathausplatz auf
Sängerin San Glaser tritt in der Haspa am Rathausplatz auf © Sam Glaser & Band | San Glaser & Band
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und der Kinosommer. Seit elf Jahren ist die Haspa beim außergewöhnlichen Konzertabend dabei. „Es ist toll, wenn fröhliche Menschen in der Filiale tanzen.“ Blueslegende Abi Wallenstein ist aufgetreten, ebenso Popsängerin Alice Merton. Zu seiner letzten Musiknacht begrüßt Bartel an diesem Sonnabend Joel Havea und San Glaser mit Bands. Die beiden bringen ein spezielles Lied mit, verrät er: „Nachts um halb zwölf könnte es eine Überraschung geben.“

Nachbarin gab ihm den Rat, bei der Bank zu lernen

Seit Jahren unterstützt die Haspa den Kinosommer, den der Rotary Club auf der Schlosswiese veranstaltet. Menschen für einen guten Zweck zusammenzuführen, das gefällt Bartel. Selbstverständlich hat er den am Schloss gedrehten Edgar-Wallace-Krimi „Der Grüne Bogenschütze“ – traditionell Auftakt des Drei-Tage-Festivals – mehrmals gesehen. „Sogar im strömenden Regen bis zum Ende“, sagt er lachend.

Dass Dirk Bartel mit 16 Jahren eine Lehre als Bankkaufmann begann, hat er in erster Linie einer früheren Nachbarin zu verdanken. „Dirk, bewirb dich bei der Haspa, das ist etwas Gutes“, so ihr Rat an den Schüler. Der nahm den Tipp an, absolvierte später eine Weiterbildung zum Sparkassen-Betriebswirt, übernahm nach Stationen in Hamburg-Berne, -Bramfeld und -Bergstedt 1998 die Leitung der Bargteheider Haspa und 2002 die Leitung der Ahrensburger Filiale.

Schon 1992 war das junge Ehepaar aus Hamburg nach Bargfeld-Stegen gezogen. „Es hat uns so gut gefallen im Grünen, dass wir da geblieben sind“, sagt Bartel. Zum Haushalt gehören heute Hund, Katze und Hühner.

Sport begleitet Dirk Bartel ebenfalls durchs Leben. „Als Jugendlicher war ich im Leistungsfußball aktiv, habe aber mit 19 wegen des Berufs aufgehört“, sagt der frühere Linksverteidiger. Er stieg auf Tennis um, spielt in der Herren-40- Mannschaft beim Bargfelder SV. Mit der Familie fährt er regelmäßig zum Skifahren in die Berge. „Unser Lieblingsziel ist ein sehr ursprüngliches Dorf im Wallis in der Schweiz“, sagt er, „ganz ohne Trubel und Après-Ski.“

Beim Kochen kann er vom Alltag voller Zahlen abschalten

Entspannung vom Berufsalltag voller Zahlen findet der Finanzexperte außerdem am Herd. „Beim Schnippeln und Kochen kann ich gut abschalten.“ Auch an freien Tagen, die er gern an der Nordsee verbringt, mache es ihm mehr Spaß, selbst in der Küche zu sein als essen zu gehen. Gern steht er auch am Grill.

Die Lieblingsthemen bei der Arbeit haben sich im Laufe der Jahrzehnte gewandelt. „Früher war ich auf Wertpapiere und Kapitalanlagen spezialisiert, mittlerweile beschäftige ich mich sehr gern mit Baufinanzierungen.“ Spezialgebiete seien das Personalmanagement und die Öffentlichkeitsarbeit. Seine Selbsteinschätzung als Chef? „Hart in der Sache, weich zu Menschen.“

Die sind ihm wichtig, deshalb gefällt ihm der Umbau der Haspa-Filialen in Nachbarschaftstreffs. „Ich bin überzeugt davon, dass wir auch Themen anbieten, die nichts mit der Bank zu tun haben“, sagt er. Gäste können zum Kaffee zusammenkommen, zu Nachhilfestunden oder Vereinssitzungen.

Auf der anderen Seite gehe natürlich kein Weg an digitalen Angeboten vorbei. „Wobei es ganz gut ist, das Smartphone ab und zu gar nicht in der Nähe zu haben.“ So wie in der einen oder anderen Mittagspause im Schlosspark, der zu Bartels Lieblingsplätzen in Ahrensburg zählt. „Wenn ich den Kopf frei bekommen und abschalten will, geht das dort ganz schnell“, sagt er.

Zum Abschied haben seine Mitarbeiter ihrem „Trainer“ die Reportage eines Fußballspiels mit allerlei Anspielungen auf den Bankalltag aufgenommen. Und ihm ein Weizenbierglas mit eingraviertem Schloss geschenkt. Darauf steht sein Lieblingssatz: „Das Gute daran sind ...“ Es folgen die Namen aller Beschäftigten.