Trittau. Weiterer Rückzug schwächt die Sozialdemokraten im Ort. Noch konnten nicht wieder alle Posten besetzt werden.
Wer nach den jüngsten Rücktritten in der Trittauer SPD-Fraktion dachte, schlimmer könne es nicht kommen, wurde zu Beginn der Sitzung der Gemeindevertretung am Donnerstag eines Besseren belehrt: Bürgervorsteherin Ulrike Lorenzen hatte im Beisein der letzten beiden verbliebenen SPD-Vertreter Rowena Alber und Peter Lange einen weiteren Rückzug zu verkünden. Nach seiner Frau Wiebke Mann, die als Bürgerliches Mitglied im Finanz- und im Sozialausschuss aktiv war, wirft Gemeindevertreter Max Mann das Handtuch.
Im Jahr 2018 hatte die SPD noch stolz auf ihrer Website dies verkündet: „Die Trittauer SPD zieht mit Max Mann als Spitzenkandidat in den Kommunalwahlkampf!“ Und weiter: „Mit unserer guten Mischung aus erfahrenen und frischen Kräften (...) werden wir die anstehenden Aufgaben vielschichtig betrachten und gemeinsam ,Für Trittau – unseren Ort mit Zukunft‘ um die besten Lösungen ringen.“
Die Streitigkeiten zermürben die Fraktion zusehends
Gemeinsamkeit zählt jedoch offensichtlich nicht zu den Stärken der SPD-Ortsgruppe. Ebensowenig Transparenz im Umgang mit Rück- und Austritten. Max Mann hatte immerhin seit 2013 als Gemeindevertreter trotz aller innerfraktionellen Flügelkämpfe beständig seine Arbeit fortgesetzt. Er gilt vielen eher als Freund einer sachorientierten Diskussion und als vermittelnde Natur. Doch trotz des neuerlichen und herben Rückschlags hüllt sich Simone von Pein, die neue Ortsvereinsvorsitzende, dazu in Schweigen. Mann hatte am Dienstag schriftlich seinen Rücktritt bei der Trittauer Verwaltung eingereicht. Doch seitdem ist nichts, keine Würdigung seiner Arbeit und kein Bedauern aus den Reihen der SPD zu vernehmen. Am Freitag war Simone von Pein telefonisch nicht für eine Stellungnahme zu erreichen, gab bislang auch kein offizielles Statement zu dem Vorfall ab.
Ausgeschiedenenliste wird immer länger
Bei der nächsten Sitzung der Gemeindevertreter stehen Nachwahlen in Sachen SPD an. Als bisher einziger Nachrücker hat die SPD Philipp Billep benannt. Einmal ausgeschiedene Gemeindevertreter können sich erst wieder zur nächsten Kommunalwahl aufstellen lassen. Unklar ist, ob die Ortsvorsitzende vorhat, selbst in die Bresche zu springen und ein Mandat zu übernehmen. Die Liste an möglichen Kandidaten wird immer kürzer. Auf der Nachrückerliste stehen nur noch wenige Namen. Dafür umso mehr auf der Liste derjenigen, die ausgeschieden sind.