Ahrensburg. Politiker stimmen für mehrjähriges Provisorium hinter dem Rathaus. Bau der geplanten Skateranlage und des Stadtparks verzögert sich.
Auf der Freifläche hinter dem Ahrensburger Rathaus wird ein provisorischer Parkplatz für rund 200 Autos gebaut. Einen entsprechenden Antrag der Wählergemeinschaft WAB hat der Bau- und Planungsausschuss jetzt beschlossen – gegen die Stimmen der SPD, FDP und Linken sowie den vehementen Protest des Kinder- und Jugendbeirats. Ziel ist es, auf diese Weise die wegfallenden Parkplätze während der Bauarbeiten an der Alten Reitbahn und der Umgestaltung der Hamburger Straße zu kompensieren.
Kinder- und Jugendbeirat ist verärgert
Der Jugendbeiratsvorsitzende Tim Grammerstorf zeigte sich verärgert darüber, die Grünfläche auf dem Stormarnplatz für Parkplätze zu opfern. Er sagte: „Wer für diese Übergangslösung stimmt, spricht sich dafür aus, die Lebensqualität der Ahrensburger zu verringern.“ Er habe die Befürchtung, dass die Asphaltfläche letztlich viel länger erhalten bleibe als angedacht und erinnerte an die Holzbaracke auf dem Stormarnplatz. Sie wurde 1991 als Provisorium errichtet, um die Raumnot im Rathaus zu lindern, und noch bis vor Kurzem genutzt. Zudem habe die Entscheidung Auswirkungen auf die geplante Skateranlage, deren Bau sich nun verschieben werde. Denn der provisorische Parkplatz soll so lange erhalten bleiben, bis die neue Tiefgarage an der Alten Reitbahn fertig ist. Das wird nach den aktuellen Planungen des Investors frühestens Mitte 2022 der Fall sein. Erst dann könnte auf dem Stormarnplatz mit dem Bau einer Tiefgarage begonnen werden, auf dessen Dach der urbane Park samt Skateranlage geplant ist.
Realisierungswettbewerb für Tiefgarage und Rathausanbau
Ob die Tiefgarage tatsächlich gebaut wird, steht allerdings noch nicht fest. Der Bauausschuss sprach sich zwar mit Stimmen der CDU, Grünen und WAB dafür aus, einen gemeinsamen Realisierungswettbewerb für eine Tiefgarage, einen urbanen Park und einen Rathausanbau auszuloben. Die Tiefgarage müsse aber nicht zwangsläufig auch realisiert werden, sagte Bauamtsleiter Peter Kania. Denn einige Politiker haben wegen der Optik der halboffenen Variante und den hohen Kosten von mehr als acht Millionen Euro weiterhin Bedenken.
SPD, FDP und Linke sprachen sich im Bauausschuss dafür aus, statt der Tiefgarage ein Parkhaus am südwestlichen Ende des Stormarnplatzes – neben dem Juki 42 – zu errichten. Der Vorschlag erhielt aber keine Mehrheit, auch die Verwaltung zeigte sich skeptisch. „Um an der Stelle wie in der geplanten Tiefgarage 250 Autos unterzubringen, bräuchten wir fünf Ebenen“, sagte Stadtplanerin Andrea Becker. Zudem sei die Zufahrt von der Stormarnstraße aus direkt hinter der Kurve „nicht gerade günstig“. Auch die Kosten sind mit 7,6 Millionen Euro kaum geringer.